1000 mal ist einmal

Viele japanische Meister sagen immer 1000 Wiederholungen seien einer einzigen richtigen Technik gleichzusetzen. Deshalb lassen sie eine Technik immer und immer wieder wiederholen. Der Hintergrund: Wer eine Technik neu erlernt, wird versuchen das, was ihm an Technik fehlt durch Kraft auszugleichen.
Jeder hat schon einmal einen Meister gesehen, der eine Technik scheinbar ohne jede Anstrengung vorführte, doch als man es dann selbst versuchen sollte, wollte die Technik einfach nicht gelingen. Um aber trotzdem zum Ergebnis zu kommen, hat man dann einfach seine Muskelkraft eingesetzt und konnte dadurch auch zum Ergebnis kommen.
Dieses vorausgeschickt, wird man nun vielleicht verstehen, warum 1000 Techniken so viel wie eine richtige sein sollen. Während man anfangs noch in der Lage ist, die fehlende Technik durch Kraft auszugleichen werden die Muskeln früher oder später ermüden. Jetzt beginnt der Körper ökonomisch zu arbeiten. Jetzt erst beginnt der Körper automatisch die richtigen Muskelgruppen für die Technik zu nutzen.
Natürlich wird die tausendste Wiederholung einer Technik keinesfalls perfekt sein. Viel eher ist davon auszugehen, dass diese tausendste Wiederholung wohl sogar deutlich schlechter ausfällt als die erste noch unter Verwendung der falschen Muskeln ausgeführte Technik.
Machen also unter diesen Gesichtspunkten eintausend Wiederholungen überhaupt Sinn?
Ja und nein.
Ja, weil der Körper – wenn auch erst am Ende der Technikserie – anfängt die richtigen Muskelgruppen einzusetzen. Auch wenn die Techniken selbst wahrscheinlich ziemlich schlecht ausfallen, so ist doch auch das vom Gehirn ausgehende Signal zur Ausführung der Technik im Zusammenspiel mit den für die Technik erforderlichen Muskelgruppen ein wichtiger Trainingsreiz, der die Technik erlernen, verfeinern und schließlich perfektionieren hilft.
Nein, weil es deutlich intelligentere, einfachere und im Ergebnis bessere Wege gibt um das letztlich Ziel der perfekten Technik zu erreichen.
Den alten Kampfkunstmeistern standen keine modernen Methoden zur Optimierung der Bewegungsabläufe zur Verfügung. Dennoch haben wissenschaftliche Untersuchungen bewiesen, dass die Techniken perfekt waren. Durch unablässiges Wiederholen der Techniken haben die alten Meister den richtigen Weg zur Ausführung einer Technik entdeckt. Sie wussten nichts von Biomechanik oder Physik und trotzdem war die Technik richtig.
Der einzig gangbare Weg eine Technik zu vermitteln bestand darin, die Technik auf die gleiche Weise zu lehren, wie sie selbst einst erlernt hatten und das bedeutete: Wiederholung, Wiederholung und nochmals Wiederholung bis zur Erschöpfung und darüber hinaus. Das ist ein Weg.
Aber warum soll man nicht auch die modernen Erkenntnisse nutzen und einsetzen? Eine richtig erklärte und mit der richtigen Methode vermittelte Technik erfordert keine tausend Wiederholungen, um sie zu erlernen. Im Gegenteil! Der Trainingseffekt und der Nutzen des Trainings ist ungleich größer, wenn von Anfang an unter korrektem Einsatz der richtigen Muskelgruppen trainiert wird. Auf diese Weise kann das Trainingsziel schneller und letztlich auch effektiver erreicht werden.
Um nur die willensstärksten und geduldigsten Schüler zu behalten, ist die alte Methode jedoch zweifellos vorzuziehen, da alle anderen vorzeitig aufhören werden. Andererseits: wenn man auch diesen Schülern die sportwissenschaftlichen Erkenntnisse nutzend einen schnellen Trainingsfortschritt ermöglicht, so eröffnet man ihnen doch zugleich auch Möglichkeiten, die einem selbst verwehrt blieben. Ist es nicht im Grunde der beste Beweis für die gute Arbeit des Lehrers, wenn seine Schüler ihn eines Tages übertreffen? Davor braucht man als Lehrer oder Trainer keine Angst zu haben, sondern sollte sich freuen. Zum einen schaffen dies ohnehin nur wenige Schüler und zum anderen wird man in den Augen der Schüler immer der bleiben, der man war – der Lehrer.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 26.01.2012
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