Brennender Judas und bunte Tänze: Ostern in Navarra

ostern-prozession-pamplonaSehenswerte Prozessionen in Corella und Pamplona, Passionspiele in Andosilla und eine wilde Jagd auf den Judas in Cabanillas
Die Semana Santa („Heilige Woche“) ist in ganz Spanien etwas Besonderes. Ihren Ursprung hat sie im 16. Jahrhundert, als die Kirche der Bevölkerung die Leidensgeschichte Jesu näher bringen wollte. Seit dem werden in ganz Spanien in der Osterwoche Szenen daraus nachgespielt, Figuren des Jesus am Kreuz sowie der trauernden Maria durch die Straßen getragen. Der Höhepunkt in zweifellos die Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag sowie der Karfreitag selbst. In Navarra gibt es einige regionale Besonderheiten, die einen Besuch lohnen. Auch hier ist der Karfreitag der wichtigste Tag.

Wer die Geschichten der Bibel nicht mehr genau kennt, besucht am besten die Via Crucis Viviente in Andosilla: Die Bewohner dieses Örtchens, das etwa auf halbem Weg zwischen Pamplona und Tudela liegt, spielen die Passion Christi besonders realitätsnah nach.
In Corella, etwa 10 Kilometer nordwestlich von Tudela, werden um Punkt 12 Uhr mittags die letzten sieben Sätze Christi mit Chor und Orchester nachgestellt. Nachmittags werden zahlreiche Pasos (tischförmige Konstruktionen, auf denen eine Marienfigur oder eine Szene aus der Passion Christi zu sehen ist) durch die kleinen Sträßchen getragen. Darunter der Einzug nach Jerusalem, bei dem Kinder Palmenzweige streuen vor dem Jesus auf einem Esel sowie die Begegnung mit Veronica, die mit einem Leintuch Jesus Gesicht abwischt auf dem sein Bildnis erscheint. Diese Prozessionen gehören zu den sehenswertesten in ganz Spanien.
In Pamplona tragen am Abend des Karfreitags Mitglieder der Bruderschaften insgesamt zwölf Pasos auf der Procesión del Santo Entierro in Andenken an die Bestattung Christi durch die Altstadt. Dabei werden sie von Personen begleitet, die als römische Soldaten sowie römische und jüdische Bürger verkleidet sind.
In Tudela gibt es zwei interessante Ereignisse: Am Karsamstag erscheint der Volatín am Balkon an einem Haus am zentralen Plaza de los Fueros. Diese Puppe symbolisiert Judas Iskariot, der Jesus verraten hat. In seinem Mund steckt eine Art Feuerwerkskörper, der rauchend und zischend verbrennt. Die Puppe ist an einem runden Stamm montiert, der gedreht wird, sodass sie dramatisch zuckt, was den Tod des Judas darstellt. Nach diesem Spektakel regnet es für die Kinder unter großem Jubel Bonbons von oben.
Am Ostersonntag feiert man in Tudela die Freude über die Auferstehung Christi: Morgens um 9.00 Uhr wird ein als Engel verkleideter Junge aus dem oberen Stock eines Hauses am Plaza de los Fueros herabgelassen und überquert den Platz bis zu einer Marienstatue. Unter Freudenrufen nimmt er ihr den Trauerschleier vom Gesicht und ruft ihr zu, dass Christus auferstanden ist.
Um Judas geht es auch in Cabanillas, 10 Kilometer südöstlich von Tudela. Seit dem 18. Jahrhundert jagen die Jugendlichen des Ortes verkleidet als Römer den Judas im roten Gewand. Eine wilde Jagd durch die Straßen endet schließlich mit dessen Festnahme und symbolische „Enthauptung“.
In Luzaide / Valcarlos, direkt an der Grenze zu Frankreich, feiern die Bewohner den Ostersonntag mit den „Bolantes-Tänzen“ in bunt geschmückten Kostümen. Diese Tänze haben jahrhundertelange Tradition.
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 20.03.2014
bisher keine Kommentare

Comments links could be nofollow free.

Produkt-Vorstellungen

Produktsuche bei Budoten

Kendo und Kenjutsu

 
This is Kendo von Verschiedene
 
FujiMae Hakama von FujiMae
 
Fudoshin Shinai von Fudoshin

Asiatische Waffen