Bubble Tea – Harmloses Modegetränk oder zahnfeindliche Zuckerbombe?
Kaum ein Nahrungsmittel hat sich in den letzten Jahren so schnell durchgesetzt wie der neue Trend aus Asien: Bubble Tea. Er besteht aus schwarzem oder grünem Tee, der wahlweise auch mit Milch gemischt werden kann und durch Sirup seine unterschiedlichen Geschmacksnoten wie Apfel oder Erdbeere bekommt. Seinen Namen verdankt der Tee dem Zusatz in Form von Tapioka-Perlen, Popping-Boas – mit Fruchtsirup gefüllten Perlen – oder in Fruchtsirup eingelegten Geleestückchen, sogenannten Jellys.
Laut Stiftung Warentest ließ sich in Deutschland in den ersten vier Monaten des Jahres ein Umsatz von vier Millionen Euro verzeichnen. Doch das Trendgetränk stellt mit bis zu 500 Kalorien auf einen halben Liter die reinste Kalorienbombe dar. 50 bis 90 Gramm Zucker weist ein Becher in der Regel auf. „Da es sich laut Namen um einen Tee handelt, vermuten die wenigsten Konsumenten, dass Bubble Tea nicht nur Dickmacher, sondern zugleich auch Zahnfeind ist. Dabei übertrifft der Zuckergehalt mit umgerechnet circa 30 Stück Würfelzucker pro halben Liter sogar den von Cola, welche auf diese Menge ungefähr 20 Stück enthält“, erklärt Dr. Ralf Luckey, MSc, leitender Zahnarzt am Diagnostikzentrum für Implantologie und Gesichtsästhetik (DIG) der Implantatzahnklinik in Hannover (IKH).
Bakterien Zucker geben
In Nahrungsmitteln enthaltener Zucker gilt als Auslöser von Karies, denn er stellt den idealen Energielieferanten für die circa 500 im Mund vorhandenen Bakterienarten dar. Indem sie den Zucker in Säure umwandeln, entziehen sie dem Zahnschmelz wichtige Mineralien. Im fortgeschrittenen Stadium greift die Säure auch auf das Zahnbein, das sogenannte Dentin, über und zerstört so Stück für Stück den gesamten Zahn. Solange der Zahnschmelz noch nicht durchbrochen wurde, lässt sich ein Fortschreiten meist durch kontinuierliche Pflege verhindern. Erst danach muss der behandelnde Zahnarzt die kariöse Stelle entfernen und das so entstandene Loch mit einer Füllung schließen.
Körpereigene Remineralisierung
Auch der Körper weiß auf natürliche Weise dem durch Zucker entstehenden Prozess entgegenzuwirken: So umspült Speichel die Zähne, neutralisiert damit die entstandene Säure und liefert gleichzeitig Calcium und Phosphat zur Remineralisierung. Zudem speichert Speichel das Fluorid aus Zahnpasten und fluoridhaltigem Wasser und versorgt die Zähne so nachhaltig damit. Erst wenn der Prozess der Entmineralisierung länger andauert als die Remineralisierung, entsteht ein dauerhafter Zahnschaden. „Je öfter die Zähne mit dem zuckerhaltigen Getränk umspült werden, umso größer ist die Gefahr für die Zähne“, erklärt Dr. Luckey. Denn entscheidend für die Zahngesundheit ist nicht, wie viel Zucker man zu sich nimmt, sondern wie häufig. „Trotzdem muss natürlich niemand vollkommen auf zuckerhaltige Getränke wie Bubble Tea verzichten, jedoch sollten sie die Ausnahme darstellen und generell Wasser und ungesüßter Tee als Durstlöscher dienen“, fügt Dr. Luckey hinzu.
Quelle: openPR
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