Burnout als Zeichen von Stärke

Ein Burnout führt man oft auf die Schwäche der Menschen zurück, wobei immer nur der Einzelne betrachtet wird. Aber es handelt sich um ein gesellschaftliches Phänomen, wie die steigenden Zahlen zeigen. Meine viele überraschende These ist: Burnout ist nicht ein Zeichen von Schwäche der Menschen. Aber der Gegensatz ist der Fall – die Ursache von Burnout besteht darin, dass die Gesellschaft heute viel produktiver arbeitet als etwa Ende der sechziger Jahre.

Bis zu diesem Zeitpunkt war die Tätigkeit in Unternehmen über Maschinen und Anweisungen organisiert. Die Maschinen und genaue Anweisungen zeigten den Arbeitnehmern Ihre Aufgabe im Betrieb. Früher waren nur bestimmte Menschen in der Unternehmens Hierarchie, an dem Portfolio der Firma beteiligt, das schränkte die Produktivität der Beschäftigten sehr ein.

Heutztage wird die ganze Produktivität des Menschen verlangt. Die Mitarbeiter arbeiten im Team und erhalten mehr Entscheidungsfreiraum. Sie verfügen über mehr unternehmerische Funktionen zur gemeinsamen Bearbeitung eines bestimmten Marktsegments. Außerdem müssen sie gemeinsam eine bestimmte wachsende Gewinnmarge erreichen. Sie kommen dadurch in eine Doppelrolle: Einerseits haben sie die Funktion des Mitarbeiters, andererseits die Funktion des Vertreters des Unternehmens gegen Andere und gegeneinander. Diese Rollen widersprechen einander.

Es ist nicht leicht, sie zugleich zu handhaben. Daher verteilen sich im Team die Rollen je nach Situation: Mal vertritt Kollege A die Funktion des Unternehmers gegen die Kollegin B, mal umgekehrt. So schaukeln sie sich gegenseitig zu wachsender Produktivität hoch. Das macht einerseits zunächst vielen Freude, andererseits wird man dabei vollkommen vereinnahmt. Da diese Form der Arbeitsorganisation produktiver ist, setzt sie sich mehr und mehr durch. Sie führt viele Beschäftigte an den Rand der Erschöpfung. Emotionale Erschöpfung aber ist der Anfang von Burnout.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 3.12.2009
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