Dann mache ich mich eben selbständig
Das höre ich sehr oft. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz oder Arbeitslosigkeit sind häufige Ursachen. Meist steht jedoch der Wunsch nach „Unabhängigkeit“ im Vordergrund.
Den geborenen Unternehmer gibt es aber nicht. Die eigene Entwicklung, der Wille, Wissen, Können und die notwendige Motivation sind wichtige Faktoren für eine Selbständigkeit. Nicht zuletzt spielen Vorbereitung und „Bauchgefühl“ eine wichtige Rolle! In ein paar Tagen ist das nicht erledigt!
Verlassen Sie sich bei Ihrer Planung auch nicht auf Zuschüsse zum Lebensunterhalt von Behörden oder der Familie. Diese Zuschüsse gehören ohnehin nicht in eine Unternehmensplanung, denn Sie wollen ja Geld mit Ihrer Idee verdienen und nicht mit einem Hunderter von „Onkel Franz“ „Löcher im geschäftlichen Finanzplan stopfen“.
Sie haben sich zur Selbständigkeit entschieden und glauben alles gut überdacht zu haben?
Viel Erfahrung und gute Voraussetzungen – aber nur zwei Seiten Unternehmensbeschreibung/Unternehmensplanung ohne Zahlen – bringen Sie nicht weiter!
Erstellen Sie ein fundiertes Unternehmenskonzept, das sowohl eine umfassende Beschreibung Ihres Vorhabens und Planzahlen beinhalten sollte.
Ziehen Sie bei Bedarf einen Fachmann hinzu, aber verzichten Sie bitte auf den Rat „selbsternannter Spezialisten“, denn davon hat jeder mindestens einen „tollen Ratschlag“ parat. „Dies muss ins Konzept, das wieder raus“, so argumentieren viele „Spezialisten“. Denken Sie bitte daran, dass Sie auch Ihnen erteilte Informationen verarbeiten müssen! Und bitte nicht vergessen: Es ist Ihr Unternehmen!
Bitte bedenken Sie, dass ein Unternehmenskonzept nebst Planzahlen nur einen „kleinen“ Baustein der Selbständigkeit darstellt und Ihnen schon bald „der Kopf qualmen wird“ – auch wenn Sie mir das vielleicht jetzt nicht glauben.
Ein Fachberater kann Sie begleiten und beraten, jedoch stehen Sie immer als Mensch im Mittelpunkt und müssen Ihre Ideen einbringen. Es ist Ihr Leben! Dazu gehört, dass Sie ihr Wissen umsetzen und als künftige Unternehmerin/künftiger Unternehmer zu ihren Entscheidungen stehen! Das Rad kann man nicht neu erfinden, aber man kann es individuell verbessern. Seien Sie selbstbewusst ist, sonst halten Sie nicht durch!
Während der Konzeptionsphase kommen – neben Unternehmensbeschreibung, den damit zusammenhängenden Marktrecherchen und der Finanzplanung – sehr viele Fragen hinsichtlich der betrieblichen Organisation auf, die vor und nach der Gründung zu beachten sind.
Einige Beispiele:
Der Steuerberater.
Das Finanzamt.
Die Agentur für Arbeit/das Jobcenter – Anträge und Vorgehensweise.
Vorbereitung auf das Bankgespräch – Anträge Kfw.
Betriebliche Versicherungen. Gibt es Empfehlungen. Was brauche ich?
Wer erstellt mir eine gute Homepage?
Wer liefert eine gute EDV und bietet Support?
Die Nachbetreuung. Brauche ich die?
Kostenkontrolle nach der Gründung. Stimmen Einnahmen und Ausgaben?
Was muss ich künftig beachten? Wie plane ich vorausschauend?
Wie organisiere ich Einkauf und Verkauf?
Zeitmanagement?
Kundengewinnung und Kundenpflege.
Personal?
Wenn Sie Ihrer Bank einen guten Unternehmensplan vorlegen und Ihr Vorhaben zudem noch explizit mündlich schildern, stehen die Chancen gut, dass entsprechende Kreditanträge gestellt werden. Allerdings gilt: Eine Garantie gibt es nicht!
Das ist die Pflicht! Danach kommt die Kür!
Nachdem der Start in die Selbständigkeit geglückt ist, werden Sie erkennen, dass Sie gerade einmal „an der Oberfläche gekratzt haben“. Jeder Tag beginnt mit einer neuen Herausforderung! Wenn Sie sich darauf freuen, dann haben Sie die richtige Wahl getroffen!
Wir fangen jeden Tag neu an!
Ihr
Hans Hermanns
Quelle: openPR
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