Die Atombombe auf Hiroshima

HiroshimaEine Libelle flog vor mir und setze sich auf einen Zaun. Ich stand auf, nahm meine Mütze in die Hände und wollte die Libelle gerade fangen, als plötzlich …
Warum ausgerechnet Hiroshima?
Hiroshima war bisher als eine der wenigen japanischen Großstädte von großflächigen Bombardierungen verschont geblieben. Hiroshima war Sitz des Hauptquartiers der 2. Hauptarmee unter Feldmarschall Hata Shunroku, das für die Verteidigung Südjapans zuständig war. Daher war sie auch Truppensammelpunkt und diente zur Lagerung kriegswichtiger Güter. Doch die meisten der rund 340.000 Einwohner waren Zivilisten, darunter auch etwa zehn Prozent koreanische sowie chinesische Zwangsarbeiter.

Der Abwurf
Nach dem Start von Tinian flog die Enola Gay Richtung Iwojima und setzte von dort aus Kurs auf Japan. Über eine Stunde vor der Bombardierung um 7:00 Japan Standard Time entdeckte das japanische Frühwarnradarsystem die Radarschatten einiger amerikanischer Flugzeuge. In mehreren Städten, darunter auch Hiroshima, wurde die Radioübertragung unterbrochen und Luftalarm ausgegeben.
Kurz vor 08:00 Uhr stellte die Radarmannschaft in Hiroshima fest, dass die Zahl der Flugzeuge, die kamen, sehr klein war, wahrscheinlich nicht mehr als drei und der Luftalarm wurde aufgehoben. Um Energie, Kraftstoff und Flugzeuge zu sparen, hatte die japanische Luftwaffe entschieden, keine kleinen Formationen abzufangen. Über eine normale Radiowarnung wurde der Bevölkerung mitgeteilt, dass es ratsam war, in Schutzräume zu gehen, wenn tatsächlich B-29 gesichtet wurden. Allerdings wurde von dieser kleinen Formation angenommen, dass es sich um Aufklärungsflugzeuge handelte, weil Japan, unter anderem Hiroshima, täglich von einzelnen Erkundungsflugzeugen überflogen wurde. Das Letzte davon, ebenfalls eine B-29, war um 07:31 über Hiroshima geflogen, um zu prüfen, ob das Wetter für den Abwurf geeignet war. Um 8:15 Uhr und 17 Sekunden Ortszeit klinkte der US-Bomber Enola Gay die Bombe in 9.450 Metern Höhe aus. Die Enola Gay flog daraufhin ein Wendemanöver, um nicht von der Druckwelle getroffen zu werden.
Auswirkungen des Feuers und der Druckwelle
Um 8:16 Uhr und zwei Sekunden explodierte die Atombombe in 580 Metern Höhe über der Innenstadt, direkt über dem Shima-Krankenhaus. Eigentliches Ziel war die charakteristische, T-förmige Aioi-Brücke gewesen, die etwa 250 Meter entfernt liegt.
Der gleißende Blitz der Explosion brannte Schattenrisse von Personen und Gegenständen gleich einem Foto in stehengebliebene Wände ein, bevor die Menschen von der Druckwelle fortgerissen wurden.
Nur 43 Sekunden später hatte die Druckwelle 80 Prozent der Innenstadt dem Erdboden gleich gemacht. Alle Fenster barsten, Glassplitter flogen umher und drangen tief in Wände, Bäume und menschliche Körper ein. Nichts war vor ihnen sicher.
Glas und Stahl schmolzen unter der gewaltigen Hitze, Sand wurde zu Glas und die Oberflächen gebrannter Dachziegel begannen zu Blasen zu bilden … Der Feuerball mit einer Innentemperatur von über einer Million Grad Celsius ließ mit einer Hitzewirkung von mindestens 6000 °C noch in über zehn Kilometer Entfernung Bäume und Häuser in Flammen aufgehen. Von den 76.000 Häusern der Großstadt wurden 70.000 zerstört oder beschädigt.
Unterdessen stieg der für Atombombenexplosionen charakteristische, aus aufgewirbelten und verstrahlten Trümmern bestehende Atompilz bis in 13 Kilometer Höhe auf. Dieser enthielt hochkontaminiertes Material, das etwa 20 Minuten später in Form von schwarzem Regen, als radioaktiver Niederschlag über der Gegend niederging.
Die Opfer
Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht zu ermitteln. Ganze Familen, Schulklassen, Wohngemeinschaften wurden von einer Sekunde auf die andere ausgelöscht. Keiner konnte die unzähligen Opfer zählen, keiner kannte die Namen der meist bis zur Unkenntlichkeit entstellten Toten.
Zwischen 70.000 und 90.000 Menschen waren sofort tot. Verbrannt durch die unglaubliche Hitze, zersiebt von umherfliegenden Glassplittern, erschlagen von einstürzenden Gebäuden, von der gewaltigen Druckwelle der Explosion fortgerissen und zerschmettert …
Bei Menschen, die sich im innersten Stadtkern aufhielten, verdampften buchstäblich die obersten Hautschichten. Die Haut hing in Fetzen herunter, die Kleidung verbrannt … Ein unglaubliches Grauen.
Die überwiegend unmittelbar bei der Explosion freigesetzte nukleare Strahlung tötete in den Folgewochen zahlreiche weitere Einwohner, die nicht der unmittelbaren Druck- und Hitzewelle zum Opfer gefallen waren, jedoch tödliche Strahlendosen erhalten hatten.
Viele, die vor der unerträglichen Hitze an den Fluss geflohen waren und von kontaminiertem Wasser tranken, hatten daraufhin Haarausfall, bekamen purpurrote Flecken am ganzen Körper und verbluteten dann qualvoll an inneren Verletzungen. Bis Ende 1945 forderte dieser eine Atombombenabwurf 140.000 Todesopfer und das Sterben ging weiter.
Die Bombe tötete 90 Prozent der Menschen in einem Radius von 0,5 Kilometern um das Explosionszentrum und immer noch 59 Prozent im weiteren Umkreis von 0,5 bis 1 Kilometern. Bis heute leiden damals in der Stadt gewesene Einwohner Hiroshimas und deren Nachkommen an Krebserkrankungen als Langzeitfolge der Strahlung. Einer Studie zufolge waren 9 % der Krebserkrankungen, die von 1950 bis 1990 bei Überlebenden auftraten, eine Folge des Abwurfs.
Das tatsächliche Grauen nach der Explosion kann man sich nicht vorstellen oder mit Worten beschreiben. Jeder Versuch ist zum Scheitern verurteilt.
Aus Hiroshima selbst meldete kein Überlebender das Ereignis nach Tokyo. Alle Verbindungen waren unterbrochen. Erst Stunden später meldeten Militärstützpunkte in Hiroshimas Umgebung eine gewaltige Explosion mit unbekannter Ursache. Man glaubte anfangs, ein großes Munitionslager der Garnison sei explodiert. Offiziere, die die Lage vor Ort überprüfen sollten, wurden durch Luftangriffe auf Tokyo daran gehindert.
Aus der Umgebung in Hiroshima eintreffende Soldaten trafen auf unzählige grauenhaft verbrannte Menschen, die umherirrten und nur noch eines im Sinn zu haben schienen „Mizu … mizu kudasai …“ (Wasser … Wasser bitte …) Einige Soldaten wollten den Menschen aus ihren Feldflaschen zu trinken geben, aber Offiziere verboten dieses Ansinnen, denn dies hätte nur noch größeres Leid für die Menschen bedeutet.
Ein Arzt erinnert sich, an den Tag der Explosion. Das Krankenhaus selbst schwer beschädigt, viele Ärzte und Schwestern tot, doch die Menschen kamen hilfesuchend dorthin. Er konnte nichts tun. Keine Medizin, kein Verbandsmaterial, nichts … Die Verletzungen waren unvorstellbar. Schwerste Verbrennungen, offene Knochenbrüche, von umherfliegenden Splittern zerfleischte und aufs schwerste entstellte Menschen und nichts um ihnen zu helfen. Am zweiten Tag trafen wenigstens Schmerzmittel ein, aber trotzdem starben die meisten der Schwerverletzten innerhalb weniger Tage. Nach einer Woche schien sich eine Besserung einzustellen als plötzlich viele an unerklärlich hohem Fieber erkrankten und innerhalb kürzester Zeit verstarben. Viele die das Inferno zuvor scheinbar unverletzt überstanden hatten, wurden dahingerafft. Niemand konnte ihnen helfen.
In Hiroshima war alles Leben für die nächsten 75 Jahre ausgelöscht, so sagte man. Doch noch im Herbst des selben Jahres zeigte sich neues Grün. Mit diesem neuen Grün kehrte auch die Hoffnung zurück. Heute ist Hiroshima eine lebendige Großstadt mit einer Bevölkerung von über 1,17 Millionen Menschen und wie einst das Herz der Chugoku-Region im Westen Japans.

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Wie kam es zu dem Abwurf?
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vom 6. und 9. August 1945 wurden von US-Präsident Harry S. Truman am 16. Juli 1945 – unmittelbar nach Bekanntwerden des erfolgreichen Trinity-Tests, des ersten Atomwaffentests – beschlossen und am 25. Juli angeordnet.
General Carl A. Spaatz, der auf Tinian stationierte Oberbefehlshaber der U.S. Strategic Air Forces in the Pacific, hielt Hiroshima für das am besten geeignete Ziel, da es als einzige der Städte, die zur Auswahl standen, keine Kriegsgefangenenlager hatte. Nur einige amerikanische Kriegsgefangene und rund ein Dutzend Deutsche befanden sich in der Stadt.
Hiroshima bestand zudem bis auf einige wenige Betonbauten im Zentrum aus Holzbauten. Die US-Militärs rechneten daher mit einem Feuersturm. Industrieanlagen in den Außenbezirken der Stadt sollten dadurch ebenfalls zerstört werden.
Startvorbereitung
Am 31. Juli war die drei Meter lange und vier Tonnen schwere Uranbombe „Little Boy“ (Sprengkraft 12.500 Tonnen TNT) einsatzbereit.
Der zunächst für den 1. August geplante Start musste wegen eines Taifuns über der Insel aufgeschoben werden. Am 4. August erfuhr Pilot Paul Tibbets unter strengster Geheimhaltung, was sein Auftrag sein würde. Er taufte die B-29-Superfortress Nr. 82 auf den Namen seiner Mutter „Enola Gay“. Alle Bordwaffen bis auf das Heckgeschütz waren entfernt worden.
Die Besatzung hatte zuvor den steilen Steigflug nach Auslösung der Bombe immer wieder geübt, um der Druckwelle der gezündeten Bombe zu entgehen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren über Japan zu Übungszwecken bereits rund 49 Dummy-Atombomben (wegen ihres Aussehens „Pumpkin“ = Kürbis genannt) abgeworfen worden. Damit sollte der Abwurf der echten Atombomben unter möglichst realen Bedingungen geübt werden. Diese 49 auf 14 ausgewählte Ziele abgeworfenen mit konventionellen Sprengstoff abgeworfenen Bomben allein forderten bereits 400 Menschenleben, 1200 weitere wurden verletzt.
Für den 6. August wurde klarer wolkenloser Himmel für die japanischen Inseln vorhergesagt und das besiegelte das Schicksal von Hiroshima.
Um 2:45 Uhr morgens startete das Bomberflugzeug mit 13 Mann Besatzung an Bord. Zwei weitere Flugzeuge, die The Great Artiste und ein zu diesem Zeitpunkt namenloses Flugzeug, das später Necessary Evil getauft wurde, begleiteten die Enola Gay. Die Befürchtungen der Militärs, dass die Bombe vorzeitig explodieren könnte, waren groß.
William L. Laurence beschrieb die Vorgänge vor dem Start: „Als dem General gemeldet wird, es bestehe Gefahr, dass bei einem Fehlstart die ganze Insel in die Luft fliegt, antwortet er‚ wir müssen beten, daß das nicht geschieht.“
Derselbe General erzählt dann von dem riskanten Start der Maschine: „Wir versuchten beinahe, sie mit unseren Gebeten und Hoffnungen in die Luft zu heben.“
Vor dem Abflug sprach ein lutherischer Feldgeistlicher ein „ergreifendes Gebet“, wie es in den Memoiren heißt:
„Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf bis zu unseren Feinden vortragen. […] Wir bitten Dich, dass das Ende dieses Krieges nun bald kommt und dass wir wieder einmal Frieden auf Erden haben. Mögen die Männer, die in dieser Nacht den Flug unternehmen, sicher in Deiner Hut sein, und mögen sie unversehrt zu uns zurückkehren. Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen; denn wir wissen, dass wir jetzt und für alle Ewigkeit unter Deinem Schutz stehen. Amen.“
Quellen: Wikipedia, Sammlungen des Friedensmuseums Hiroshima

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 5.08.2013
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