Die Feier des heiligen Dominiks und das Ritual der „Serpari“ von Cocullo
Eines der berühmtesten traditionellen Feste der Abruzzen ist definitiv die Feier von St. Dominik in Cocullo, einem kleinen Bergdorf der Provinz L’Aquila. St. Dominik lebte während des Mittelalters und war ein Benediktiner, der zahlreiche Klöster in Latium und in den Abruzzen gegründet hat. Um 11. Jahrhundert hat er in Cocullo gehalten.
Seit undenklichen Zeiten am 1. Mai wiederholt sich ein Ritual, das die Lösung des ewigen Gegensatz zwischen der natürlichen Welt mit ihren Gefahren und der menschlichen Welt symbolisiert, indem man Schlangen auf der Statue des Heiligen auflegt.
Die Feier beginnt mit der Ankunft der Pilger aus den Regionen (Lazio, Molise, Kampanien), wo der Kult des Heiligen sehr stark ist. In der Kirche von Cocullo wird die Messe zelebriert, während die Gläubigen alte Rituale wiederholen: mit den Zähnen ziet man zum Beispiel ein Seil, das eine Glocke zu läutet, um sich von Zahnschmerzen zu schützen. Oder sie nehmen ein bisschen Erde aus einer kleinen Höhle hinter der Nische des Heiligen.
Die bedeutendeste Figur dieses alten Fests vom heidnischen Ursprung ist der „Serparo“: der Mann, der die Schlagen fängt. Die Serpari kommen alle auf den Hauptplatz von Cocullo zusammen, wo sie auf der Prozession warten, während sie ihre Schlangen der Bevölkerung zeigen. Fast alle Leute, nicht nur die Mutigsten, überwinden ihre Angst vor Reptilien und berühren die Schlangen, als ob sie das Bedürfnis nach einer tieferen Beziehung mit der übernatürlichen Welt, die diese Tiere darstellen, erfüllen möchten.
Am Mittag startet die Prozession: die Statue von St. Dominik wird aus der Kirche herausgetragen, und sie wird von den Serpari mit den Schlangen völlig bedeckt. St Dominik symbolisiert die Erlösung nicht nur gegen Schlangen, sondern auch gegen die Übel der Welt: deswegen versuchen die Gläubigen in diesem spannenden Ritual die Schlangen anzufassen.
Diese Veranstaltung ist einzigartig in den Abruzzen und verlockt jedes Jahr Hunderte von Besuchern. Wer sich am ersten Mai in den Abruzzen befindet, sollte sie nicht verpassen!
Quelle: openPR
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