Effektives Schlagtraining der Führhand beim Boxen

Es gibt immer wieder Fragen, die alles andere als einfach scheinen, deren Antwort dennoch auf der Hand liegt. Hierzu zählt auch diese: „Wie trainiert man am besten für den Jab mit der Führhand beim Boxen? Traininert man das allgemein oder gibt es da auch spezielle Übungen?“

Den Jab mit der Führhand beim Boxen trainiert man am besten, indem man ihn ausführt. Warum sollte es spezielle Übungen geben? Um es allgemein zu sagen: Egal um was es geht, man übt und lernt eine Sache immer am besten, indem man sie einfach macht. Learning by doing.

Verschiedene Übungsformen, die sich entwickelt haben, sollen die Technik unterstützen oder verstehen helfen, können aber nicht das Training der Technik selbst ersetzen.

Jede Übungsform kann zudem immer nur spezielle Teile der Technik optimieren helfen. Bei allen Überlegungen darf nicht außer Acht gelassen werden, dass eine Technik letztlich das Ergebnis des perfekten Zusammenspiels aller beteiligten Muskelgruppen, von Reaktion, Timing, Distanz und Kontrolle ist.

Deshalb ist die entscheidendere Frage, die sich an die sehr allgemein gehaltende Frage direkt anschließt: Was soll mit den Übungen überhaupt erreicht werden? Soll die Schnelligkeit verbessert werden? Soll mehr Kraft entfaltet werden? Soll die Treffgenauigkeit optimiert werden?

In Abhängigkeit von den eigentlichen Trainingszielen, muss dann beim Training der Technik das Hauptaugenmerk eben jenen Schwerpunkten gelten. Auf diese Weise kann neben dem jeweiligen Trainingsschwerpunkt auch die Technik selbst unmerklich weiter verbessert werden, ohne dass der Technik das Hauptinteresse galt.

Es ist die Kunst des Trainers oder des ideenreichen Sportlers, sein Training interessant und abwechslungsreich zu gestalten, indem er jedem Training ein anderes Thema gibt. Auf diese Weise bleibt zwar die Technik gleich, jedoch verändert sich das Trainingsziel. Die jeweils anderen Trainingsaufgaben machen das Training interessant und führen im Ergebnis zu einer besseren Technik.

Was ist ein Jab?

Ein Jab beim Boxen ist eine abrupt geschlagene Gerade mit der Führhand. Als Führhand wird dabei die (meist) etwas schwächere Schlaghand bezeichnet, also bei Rechtshändern üblicherweise die Linke und umgekehrt.

Der Jab ist eine Ergänzung zu den sogenannten Power Punches, dem Uppercut (Aufwärtshaken), dem Cross, der Geraden mit der Schlaghand und dem Seitwärtshaken. Der Schlag hat zumeist den Kopf oder das Gesicht zum Ziel, es gibt aber auch Jabs auf den Bauch.

Einige der besten Jabber in der Boxgeschichte waren wohl Joe Louis, Sonny Liston, Larry Holmes, Muhammad Ali, Hector Camacho Sr. und Sugar Ray Leonard. Holmes‘ Jab wurde oft als „der beste unter den Schwergewichten“ bezeichnet, während Muhammad Alis Jab für seine Geschwindigkeit bekannt war. Auch Henry Maske und Dariusz Michalczewski hatten gute Jabs.

Was soll mit dem Jab erreicht werden?

Ein Jab ist praktisch nie der stärkste Schlag eines Boxers, weil die Kraft des Schlags nicht durch die nachfolgende (Ober-)Körpermasse verstärkt wird und die Kraft vor allem aus dem Trizeps kommt. Man sieht nur ganz selten, dass Boxer nach einem einzelnen Jab zu Boden gehen. Dies passiert am ehesten bei einem „Glaskinn“, also mangelnden Nehmerqualitäten am Kopf. Ein Boxer, der permanent den Jab einsetzt („Jabber“), kann allerdings seine Gegner damit zermürben.

Ein Boxer nutzt den Jab hauptsächlich, um die „Luftlinie“ zum Gegner zu beherrschen und dafür zu sorgen, dass dieser nicht die Gelegenheit bekommt, Vorteile im Kampf in unmittelbarer Körpernähe (Nahkampf oder Clinch) oder in einer Nähe zu erringen, deren Distanz zum Gegner geringer ist als die Reichweite seiner Führhand.

Am bedeutendsten ist der Schlag aber zur Vorbereitung eines anderen (harten) Schlages. So halten besonders Boxer mit großer Reichweite ihre Gegner damit in Schach und bearbeiten deren Deckung, um dann unvermittelt mit einem oder mehreren Powerpunches (Schläge mit der Rechten bei Rechtshändern und umgekehrt) zuzuschlagen.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 26.09.2010
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