Erneut Betrüger enttarnt
Warenkreditbetrug in verschiedensten Formen ist im Internethandel / Fernabsatz einer der häufigsten Gründe für Zahlungsausfälle. Betrüger nutzen gestohlene Kreditkartendaten, um im Internet anonym einzukaufen. Das Bestellen von Waren, ohne die Absicht zu haben, diese auch zu bezahlen, nennt man Warenkreditbetrug.
Budoten hat fortgeschrittene Methoden entwickelt, um Versuche dieser Art ohne Bezahlung an Waren zu gelangen, um diese dann gewinnbringend abzusetzen (schließlich kostet das dem Betrüger ja nichts), möglichst schon im Ansatz zu verhindern. Dies gelingt in den meisten Fällen, aber leider nicht immer.
Jüngst gab es wieder einige Bestellungen aus Holland, die durch verschiedene Gemeinsamkeiten auffielen. Immer versuchen die Betrüger erst die gestohlenen Kreditkarten für eine kleine Test-Bestellung einzusetzen. Beliebt geworden sind in diesem Zusammenhang auch Spenden an das DRK, die UNESCO, das UNHCR,?oder andere Hilfsorganisationen. Geht alles glatt, kommen dann in kurzen Abständen neue, größere Bestellungen um die neue Quelle zu schröpfen.
Sobald Budoten derartige Versuche erkennt, erstatten wir sofort Strafanzeige. Waren werden natürlich nicht ausgeliefert. Leider ist die Zusammenarbeit der Polizei auf internationaler Ebene (auch in Europa) noch längst nicht so weit, wie man es sich wünschen würde.
Innerhalb Deutschlands kann es dann auch einmal ganz schnell gehen. Es wird in Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft der Versand eines „Pseudopakets“ arrangiert. Mit der Zustellung des Pakets ohne Inhalt steht dann auch die Polizei an der Tür und dann klicken bei Übergabe die Handschellen.
Betrügereien dieser Art haben im Laufe der Zeit bei Budoten abgenommen, kommen aber noch immer vor. Interessanterweise verfolgen viele Staatsanwaltschaften Warenkreditbetrug nicht in dem Maße, wie es erforderlich wäre. Der Diebstahl einer Zahnbürste im Supermarkt wird strenger verfolgt, als ein Warenkreditbetrug.,?
Einige,?Staatsanwaltschaften lehnen die Bearbeitung der Anzeigen mit der Begründung ab, dass die Strafverfolgung nicht im öffentlichen Interesse stünde, oder es sich nur um einen kleinen Schaden handele. Mit dieser Haltung,?fordern diese Staatsanwaltschaften geradezu heraus, dass der Warenkreditbetrug immer mehr zunimmt. Nicht umsonst heißt es: „Wehret den Anfängen.“
Bereits 2001 waren wir einem Betrüger aufgesessen, der nachweislich Waren im Wert von 1.500 DM nicht bezahlt hatte. Die Staatsanwaltschaft im Land Brandenburg verfolgte diesen Fall mit der Begründung „kein öffentliches Interesse“ und „geringer Schaden“ nicht und stellte das Verfahren ein. Knapp ein halbes Jahr später meldet sich die Kripo bei uns und wie sich herausstellte, hatte dieser Betrüger die Zeichen richtig gedeutet. Die Staatsanwaltschaft tut nichts, also kann ich weitermachen. Zwischenzeitlich war aus dem kleinen Fall ein richtig großer geworden. So etwas müsste eigentlich nicht sein wenn die Staatsanwaltschaften bundesweit Internet-Betrug gleich engagiert verfolgen würden und nicht personelle Zwänge dazu führten, dass vermeintlich kleine Fälle nicht bearbeitet werden, um diese erst zu wirklich großen werden zu lassen.
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 4.06.2008bisher keine Kommentare
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