Geiz ist nicht geil, die Benachteiligten sind nur vernünftig
Politiker reden viel – leider auch dann, wenn sie gar nichts Substantielles zu sagen haben. Ausgesprochen peinlich ist es aber, wenn gerade Politiker und andere ganz vorn an den Fleischtöpfen der Gesellschaft sitzende Zeitgenossen – offensichtlich ohne vorher nachgedacht zu haben – kesse Sprüche absondern und damit Millionen ihrer Mitmenschen beleidigen.
Einfach Geschmacklos ist es, eine „Geiz-ist-geil-Mentalität“ bei d e n Verbrauchern anzuprangern und ihnen dreist auch noch eine Mitschuld an ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen zu geben. Abgesehen davon, daß diese Kritik am preisbewußten Einkauf viel seltener auf diejenigen angewandt wird, die Arbeitskräfte mit dem Segen der Politik zu Hungerlöhnen beschäftigen oder Praktikanten gänzlich unbezahlt ausbeuten.
Wer in der Lage ist, in Zusammenhängen und Wechselbeziehungen zu denken, kommt schnell darauf, daß nur Bankster und (andere) Großspekulanten sowie Politiker als verantwortliche Repräsentanten von Staaten mehr ausgeben können, als sie einnehmen. Deren Schulden werden nämlich – seit 2009 allgemein üblich – sozialisiert, d.h. den Steuerzahlern aufgebürdet, oder durch verantwortungslose Notenbanker monetarisiert, d.h. in frisches Geld verwandelt, und als Kredite mit realen Negativzinsen für die großen Schuldner leicht erträglich gemacht. Den Schaden tragen die fleißigen Arbeiter und die Sparer. Die werden durch anhaltende „heimliche“ Steuererhöhungen, Steigerung politisch administrierter Preise und reale Negativzinsen ärmer, verlieren im schlimmsten Fall sogar ihre private Altersversorgung.
Die große Bevölkerungsmehrheit kann nur das Geld ausgeben, das sie einnimmt. Da immer mehr Angehörige dieser „Manövriermasse der Politik“ real mit weniger Geld auskommen müssen, während Minderheiten sich skrupellos immer mehr vom gemeinsam erarbeiteten Wohlstand aneignen, ist es nur vernünftig, wenn die Benachteiligten ihre Ausgaben an ihre Einnahmen anpassen. Wenn das real verfügbare Einkommen sinkt, muß man eben sparen. Da ist „Geiz“ nicht geil, sondern überlebenswichtig. So einfach ist das. Unternehmer sollten das eigentlich sofort begreifen, Politiker und andere Rundumüberversorgte haben damit vielleicht größere Schwierigkeiten. An der Tatsache, daß immer mehr Bürgerinnen und Bürger sich ihre Ausgaben genau überlegen müssen, um mit ihrem Einkommen auszukommen, ändert das aber nichts.
Deshalb erst nachdenken, dann Phrasen nachdreschen – wenn man schon nichts Gescheiteres zu sagen hat. Übrigens: „Geizen kann nur jemand, der die Wahl hat, auch zu prassen“, lesen wir bei Prof. Querulix.
Daß in einem reichen Land wie Deutschland Mitbürgerinnen und Mitbürger überhaupt Sozialhilfe beantragen müssen, ist an sich schon eine Schande und ein Armutszeugnis für die Politiker. Noch größer aber ist die Schande, daß daran auch in Zukunft nichts geändert werden soll. Es sollen weiterhin Sonderinteressen politiknaher Klüngel Vorrang vor dem allgemeinen Wohl haben. Sparsamkeit bei ihren Ausgaben, werden deshalb künftig noch viel mehr Menschen üben müssen.
Wer möchte, daß Menschen mehr Geld ausgeben, muß sie mit einem sicheren und auskömmlichen Einkommen versorgen. In einer Studie mit dem Titel „Unbedingtes individuelles Grundeinkommen in Gestalt einer negativen Einkommensteuer – Kernstück einer unvermeidlichen Radikalreform unserer Gesellschaft“ wird aufgezeigt, wie der Binnenkonsum nachhaltig stabilisiert werden kann. Die Studie zeigt, daß es finanziell problemlos möglich wäre, allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern lebenslänglich ein zur Teilnahme am sozial-kulturellen Leben auskömmliches Einkommen sowie die verläßliche Vorsorge für den Fall von Krankheit oder Unfallverletzung auf dem jeweiligen Stand der Medizintechnik zu sichern. Die Intention der Studie geht zwar weit über diesen materiellen Aspekt einer gesellschaftlichen Erneuerung hinaus. In einem ersten Schritt könnte aber mit einer allgemeinen Grundversorgung die Basis für eine Re-Integration sowie eine nachhaltige soziale und ökonomische Stabilisierung der Gesellschaft geschaffen werden.
Quelle: openPR
bisher keine Kommentare
Comments links could be nofollow free.
Kategorien: Freizeit, Buntes