Haben es kleinere, stämmige Personen im Judo leichter?
Ich habe mir gerade dir Frage gestellt, ob es sein kann, dass es kleinere und dafür stämmigere Personen im Judo leichter haben also große, dünne Personen? Eine Erklärung wäre für mich gewesen, das der Körperschwerpunkt tiefer liegt und daher die Person nicht so leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Andererseits haben größere Menschen einen längeren Hebel. Was zählt nun mehr?
Du hast die Frage gestellt und zugleich die Antwort selbst gegeben.
Sage doch bitte einmal, was ist eigentlich mehr wert: Ein Zwei-Euro-Stück bei dem die Zahl oben ist oder ein Zwei-Euro-Stück bei dem der Kopf oben liegt? – Die Antwort dürfte auf der Hand liegen: Der Wert des Geldstücks ändert sich nicht.
Ebenso wenig kann man sagen, dass es kleine, stämmige Personen im Judo leichter hätten als große, dünne, denn jede Medaille hat zwei Seiten.
Der Schwerpunkt von kleinen stämmigen Personen liegt tiefer als bei großen, schlanken Personen, was bestimmte (aber nicht alle) Würfe erleichtert. Dennoch kann je nach Größenunterschied die Ausführung eines Schulterwurfs, mitunter sogar bereits die eines Hüftwurfs unmöglich sein, einfach weil der Große Gegner nicht richtig zu greifen ist. Ferner müssen kleine stämmige Personen sich deutlich näher an ihren Gegner heranarbeiten, während dieser bereits auf etwas größere Distanz (z.B. mit einem Fußfeger) arbeiten kann.
Einen weiteren Vorteil der Großen hast Du bereits selbst erwähnt: sie haben einen längeren Hebel, können also mit geringerem Krafteinsatz, eine größere Wirkung erzielen. Außerdem kann der Größere durch die höhere Schulter den kleineren besser kontrollieren.
Ein Kämpfer im Judo (wie in jedem anderen Kampfsport auch) ist nicht automatisch deswegen besser, weil er eine bestimmet Ideal-Figur hat. Den Unterschied macht die Technik. Welche Technik ideal ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst einmal muss jeder Judoka seine Stärken erkennen und weiter an diesen arbeiten. Davon ausgehend spezialisiert man sich auf entsprechende Techniken, die diese Stärken ausnützt. Zugleich aber muss man herausfinden, wo die eigenen Schwächen liegen und im Kampf genau diese Gefahrenstellen vermeiden.
Man muss lernen, die Stärken zum Vorteil zu nutzen und die Schwächen zu verstecken. Wer es versteht seine Stärke gegen die Schwäche des Gegners einzusetzen. Auf diese Weise ist der Erfolg sicher. Insofern spielt es dann absolut keine Rolle mehr, ob man klein und stämmig oder groß und schlank ist. Einzig im Anfängerbereich mag dies einen Vorteil bringen, denn im Anfängerbereich ist das Technik-Repertoire begrenzt und wer sich auf einige wenige Techniken stützen muss, die eher die einen kleinen Kämpfer begünstigt, hat es als großer Kämpfer natürlich schwer.
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