Härtetest für die Nase: Wenn die Nebenhöhlen dicht machen

Draußen nasskalt und stürmisch, drinnen überheizte Räume: In der dunklen Jahreszeit haben Infektionen Hochsaison. Vor allem die Nase bleibt nicht verschont, wenn Bakterien oder Viren dem Körper zusetzen. Die Folge sind Entzündungen der Nasenschleimhaut. „Viele Menschen nehmen das leider auf die leichte Schulter“, sagt Dr. Christopher Bohr, Oberarzt in der HNO-Klinik (Direktor: Prof. Dr. Heinrich Iro) am Universitätsklinikum Erlangen. Das kann problematisch werden.

Halten Entzündungssymptome länger an oder kommt es zu mehr als vier Erkrankungen pro Jahr, handelt es sich wahrscheinlich um eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung. Darunter leiden etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung. „Verursacht wird die chronische Entzündung häufig durch anatomische Engstellen wie bei einer Nasenscheidewandverkrümmung oder gutartige Schleimhautwucherungen, den Nasenpolypen“, so Dr. Bohr. Dadurch werden die Nebenhöhlen nicht ausreichend belüftet, Sekret kann nicht Richtung Nase abfließen. „Wird eine solche Entzündung nicht rechtzeitig behandelt, kann sie sich in Richtung der Augenhöhlen oder des Gehirns ausbreiten und zu gefährlichen Komplikationen führen“, so Dr. Bohr.

Operation durch die Nase – mit Mikroskop und Endoskop
Während akute Entzündungen medikamentös behandelt werden, ist bei chronischen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen meistens eine Operation unter Vollnarkose des Patienten erforderlich. Diese erfolgt heute nicht mehr über Gesichtsschnitte, sondern endoskopisch über die Nasenlöcher. „Mit optischen Hilfsmitteln wie Mikroskop und Endoskop können wir die Belüftung der Nasennebenhöhlen schonend wieder herstellen, den Schleimabfluss normalisieren und die chronisch erkrankte Schleimhaut abtragen“, so Dr. Bohr. Bei einigen Patienten setzt die HNO-Klinik Erlangen die sogenannte Ballondilatation ein. Dabei wird ein spezieller Ballonkatheter ins Nasennebenhöhlensystem eingeführt, der die verschlossenen Gänge dehnt.

Mit den computergestützten optischen Navigationssystemen können sich die Operateure gut im Operationsfeld orientieren, sodass selbst in besonders komplizierten Fällen oder bei unübersichtlichen Operationsverläufen die Sicherheit des Patienten gewährleistet bleibt.

Vor dem chirurgischen Eingriff steht eine genaue Diagnose an. Bei der Nasenspiegelung werden die Nasenräume von innen mit dem Endoskop untersucht. Bei einer Entzündung sind die Schleimhäute gerötet und angeschwollen. Zudem lässt sich angestautes, möglicherweise eitriges Sekret erkennen. Auch Polypen, Schleimhautwucherungen, Nasenscheidewandverkrümmungen oder Tumore sind feststellbar.

„Vor allem bei unklaren, schweren oder chronischen Verläufen setzen wir bildgebende Verfahren wie die Computer- bzw. Volumentomografie (CT/DVT) ein, insbesondere wenn wir eine Operation vorbereiten und planen“, so Dr. Bohr.
Die Betreuung nach der Operation und die Behandlung mit entsprechenden Medikamenten sind entscheidend für ein gutes Ergebnis. Bakterielle Sekrete müssen aus dem Nasennebenhöhlensystem abgesaugt und Verkrustungen abgetragen werden. Kortisonhaltige Nasensprays sowie pflegende Salben sind ebenso empfehlenswert wie eine regelmäßige Kontrolle, um eine erneute Entzündung frühzeitig zu erkennen.

Viel trinken, richtig schnäuzen – und nicht zu spät zum Arzt

Eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen lässt sich nicht immer vermeiden. „Vorbeugen können Sie jedoch, indem Sie viel trinken und sich ausgewogen ernähren“, erklärt Dr. Bohr, „auch wichtig: richtig schnäuzen. Drücken Sie beim Naseputzen immer nur eine Nasenhälfte leicht zu und schnäuzen Sie möglichst ohne viel Druck aus dem jeweils anderen Nasenloch hinaus.“

Die Nasennebenhöhlen sind vor allem dann anfällig, wenn unser Immunsystem zum Beispiel durch eine Erkältung geschwächt ist. Die luftgefüllten Hohlräume im Schädelknochen sind genau wie die Nase mit Schleimhaut ausgekleidet. Entzündet sich diese Schleimhaut, spricht man von einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Die Entzündung beginnt meistens in der Nase (Rhinitis).

Über die engen Gänge zu den Nebenhöhlen breitet sich der Infekt dabei leicht auf die benachbarten Hohlräume aus.

Da beide Erkrankungen nicht immer klar zu trennen sind, werden sie deshalb auch als Mischform, der sogenannten Rhinosinusitis, zusammengefasst. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, etwa im Stirnbereich, über der Nase, zwischen oder unter den Augen. Zusätzlich kommt es dort zu einem deutlichen Druckgefühl, das sich beim Bücken verstärkt. Die Nase fühlt sich verstopft an und der Geruchssinn ist beeinträchtigt. In manchen Fällen kann auch Fieber auftreten.

Eine akute Entzündung heilt bei entsprechender Therapie – zum Beispiel mit abschwellend wirkenden Medikamenten – nach etwa ein bis zwei Wochen aus. „Bessern sich die Beschwerden nicht, sollten Sie nicht länger warten und umgehend einen Facharzt aufsuchen“, rät Dr. Bohr.

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 13.01.2011
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