Hilfe, mein Kind trinkt
Alkohol ist in – auch bei Kids und Teens. Die ersten Erfahrungen mit Alkohol machen sie schon im Alter von 12 Jahren. Jungen und Mädchen erleben den ersten Rausch noch vor ihrem 14. Geburtstag. Und ab 15 oder 16 sind vielerorts Kampftrinken und Komasaufen angesagt. Was können Eltern tun, damit ihre Kinder nicht in den Sog des Alkohols geraten? Wir fragen Alkohol-Coach Rolf von Berg.
Warum ist Alkohol für Kinder so verlockend?
Kinder werden in ihrer Einstellung zu Alkohol durch das geprägt, was sie in ihrem Umfeld beobachten. Sie sehen, wie die Erwachsenen mit Bier, Wein oder einem Gläschen Sekt anstoßen, und wollen es ebenfalls tun. Sie sind neugierig und wollen wissen, wie das Getränk schmeckt, das nur die Großen trinken dürfen. Und obwohl es ihnen nicht schmeckt, finden sie es toll, „richtig“ zu trinken.
Warum greifen Kinder und Jugendliche zum Alkohol?
Kinder trinken, um sich erwachsen zu fühlen – Jugendliche, um sich zu beweisen. In vielen Cliquen gilt Alkoholkonsum als Zeichen von Stärke. Wer nicht trinkt, ist ein Schwächling – wer sich regelmäßig „die Kante gibt“, ist „cool“. Aber auch ohne Gruppenzwang kommt für viele der Alkohol wie gerufen. Er überspielt mangelndes Selbstvertrauen und Zukunftsängste. Er entspannt, enthemmt und hilft, sich über Verbote hinwegzusetzen. Viele Jungen und Mädchen trinken aber auch aus purer Lust am Abenteuer des Rausches und der Grenzüberschreitung.
Was bringt ein absolutes Alkoholverbot?
Na ja, im Grunde nicht viel. Ein generelles Alkoholverbot ist eher schädlich als nützlich. Kinder kommen spätestens im Teenager-Alter so oder so mit Alkohol in Berührung – ob wir es wollen oder nicht. Alkohol gehört in unserer Gesellschaft nun einmal zum Alltag. Wenn wir unsere Kinder vor den Gefahren des Alkohol schützen wollen, müssen wir als Erwachsene mit gutem Beispiel vorangehen. Wir müssen ihnen den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol vorleben, statt Wasser zu predigen und Wein zu trinken.
Was raten Sie Eltern?
Aufklären und Vorbeugen. Dazu gehört auch, den eigenen Umgang mit Alkohol zu reflektieren und das Trinkverhalten von Sohn/Tochter im Auge zu behalten. Und wenn die eigenen Bemühungen nicht mehr helfen, sollte man nicht zögern, Unterstützung und Hilfe von außen zu suchen und anzunehmen. Es gibt überall Sucht- oder Erziehungsberatungsstellen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Infos, Hinweise und Tipps zum Thema finden Sie auch in der Broschüre „Hilfe, mein Kind trinkt“, die unter www.alkohol-coach.net kostenlos zum Download bereit steht.
Quelle: openPR
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