Ich will gern zum Kampfsport, aber meine Eltern lassen mich nicht
Hallo, ich will sehr gerne zum Kampfsport. Boxen, Karate oder so … Ich bin 13 Jahre alt, wieg so um die 50 Kilo. Das Problem aber sind meine Eltern. Sie denken immer, ich komme dann verprügelt nach hause usw. Könnt ihr mir bitte helfen, meine Eltern zu überreden? Gebt mir bitte ein paar Tipps …
Ich kann Deine Eltern verstehen, wenngleich ich ihre Ansichten nicht teile.
Viele Menschen haben Vorbehalte. Viele kennen Boxen und andere Kampfsportarten nur aus dem Fernsehen. Sie sehen im Kampfsport nur die rohe Gewalt. Sie sehen, wie zwei Kontrahenten aufeinander einprügeln, sich gegenseitig die Gesichter blutig schlagen, sich gegenseitig verletzen, manchmal gar bewusslos zu Boden gehen.
Dieses Bild sitzt in den Köpfen vieler Menschen fest und es ist beinahe unmöglich, dieses Bild aus den Köpfen zu vertreiben.
Deine Eltern lehnen den Kampfsport ja nicht etwa ab, um Dich zu ärgern, sondern aus Sorge um Dich und Deine Gesundheit. Sie wollen jeglichen Schaden von Dir abwenden. Sie wollen nicht, dass Du verletzt wirst, denn es schmerzt sie. Aus dieser Sorge heraus, aus Liebe zu Dir sind sie dagegen, dass Du Kampfsport trainierst.
Je mehr Du Deine Eltern bedrängst, Dir das Training zu erlauben, desto weniger wirst Du erreichen. Besser ist es das Bild Deiner Eltern vom Kampfsport zu korrigieren.
Zunächst solltest Deinen Eltern Deine wahren Beweggründe darlegen aus denen heraus Du den Wunsch hegst Kampfsport zu trainieren.
Zeige Deinen Eltern auf, welche positiven Einflüsse und Aspekte Kampfsport hat.
Es geht doch dem ernsthaften Kampfsportler nicht darum zu lernen, wie man andere zusammenschlägt. Es geht um die Technik, es geht um die Taktik … Mehr noch als das fasziniert der Sport selbst. Die Fähigkeit, persönliche Stärke zu erlangen, innerlich und äußerlich, sich auf voller Konzentration einer Aufgabe zuzuwenden, zu lernen vor Problemen nicht davon zu laufen, sondern sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen … all das steht doch im Vordergrund.
Ich persönlich bin zudem davon überzeugt, dass wohl kaum ein anderer Sportler soviel Bewusstsein für die Gefährlichkeit seines Handelns und der daraus erwachsenden Verantwortung für sein Gegenüber entwickelt wie die Kampfsportler. Sie wissen nämlich genau, was ein unbedachter Schlag anrichten kann. Sie lernen Verantwortung für andere zu übernehmen, überlegt zu handeln und sich nicht von Gefühlen wie Wut leiten zu lassen und selbst in Extremsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Kampfsportler schulen ihr Reaktionsfähigkeit und Schnelligkeit wie es in kaum einer anderen Sportart möglich ist. Kampfsport gehört zu den Sportarten, die den Körper umfassend fordern. Einseitige Trainingsbelastungen, die zu muskulären Dysbalancen und damit einhergehend zu Haltungsschäden führen können, sind im Kampfsport nicht zu finden, da alle Techniken beidseitig geübt werden.
Die Aufzählung ließe sich noch beliebig erweitern, aber das sollte zunächst einmal genügen.
Zeige Deinen Eltern auf diese Weise, dass ihre Vorstellung vom Kampfsport falsch. Überzeuge, sie dich doch wenigstens einmal zu einem Probetraining zu begleiten. „Probieren geht über studieren,“ pflegte meine Großmutter immer zu sagen. Deine Eltern sollten aus erster Hand sehen und auch erfahren können, was Kampfsport wirklich ist. Wenn sie mit dem Trainer sprechen können, werden sie sicher rasch erkennen, dass Kampfsport doch so ganz anders ist als sie sich bis dahin immer vorgestellt hatten.
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