Je schärfer die Axt

„Wenn ich sechs Stunden Zeit hätte, um einen Baum zu fällen“, hat Abraham Lincoln einmal gesagt, “würde ich mindestens vier Stunden lang meine Axt schärfen.“ Lincoln wusste worauf es ankommt – beim Bäume fällen und beim Reden.
Wer seinem Publikum nicht nur Fakten vor den Latz knallen und sich an abgedroschenen Phrasen von einem Punkt im Redemanuskript zum nächsten hangeln will, der muss das, was er zu sagen hat, so verpacken, dass es bei den Zuhörern ankommt. Der muss die richtigen Zitate auswählen, passende Anekdoten überlegen und an den Formulierungen feilen, bis sie rund sind.
Doch eine Rede vernünftig vorzubereiten, kostet Zeit. Das wusste Abraham Lincoln und dass wissen auch die meisten anderen Redner. Professionelle Redenschreiber rechnen damit, dass es mindestens eine Stunde dauert, eine einzige Redeminute zu erarbeiten.
Für einen Redner, der am Freitag eine halbstündige Rede halten soll und der diese selbst schreiben will, bedeutet das folgendes: Von Montag bis Donnerstag kann er keine Anrufe zu sich durchstellen lassen und muss alle Termine absagen. Denn mit dem Schreiben der Rede ist er die ganze Woche beschäftigt. Wohlgemerkt: Hier wurde mit der absoluten Minimal-Vorbereitungszeit gerechnet.
Da die meisten Redner neben ihrem öffentlichen Redeauftritt noch andere drängende Verpflichtungen haben, stehen sie in Sachen Redevorbereitung vor zwei Alternativen: Entweder sie stellen sich schlecht vorbereitet ans Rednerpult oder sie beauftragen einen professionellen Redenschreiber, ihre Rede gründlich vorzubereiten. Beide Herangehensweisen können in Deutschland an jedem Tag beobachtet werden.
Doch gerade diejenigen Redner, deren Rede rüberkommt, als sei sie aus dem Stehgreif gehalten, haben in der Regel ein Manuskript vor sich, an dem lange gearbeitet wurde. „Je entspannter die Rede klingt, je mehr Anspannung ist nötig, um sie vorzubereiten“, sagt Redenschreiber Matthias Müller-Krey.
Wenn vorab gründlich über die Rede nachgedacht wurde und die Ideen des Redners präzise formuliert wurden, fällt es dem Redner anschließend viel leichter, seine Worte vorzutragen. Noch wichtiger ist: Es fällt auch dem Publikum leichter, den Gedanken des Redners zu folgen.
Besonders locker kommt ein Redner rüber, wenn er sein Publikum nicht nur informiert, sondern auch unterhält. Wenn er von Neuigkeiten zu berichten weiß oder kleine Geschichten erzählen kann. Doch den besten Eindruck hinterlässt wohl der Redner, der seine Zuhörer zum Lachen bringt – sofern das dem Redeanlass angemessen ist.
Dabei ist die Priese Humor in einer Rede nicht allein den von Natur aus humorvollen Rednern vorbehalten. Jeder Redner kann sein Publikum dazu bringen, sich vor Lachen auf die Schenkel zu klopfen. Alles eine Frage der professionellen Redevorbereitung. Doch wer ein Schmunzeln auf den Gesichtern seiner Zuhörer sehen oder gar schallendes Gelächter hören will, der wird mit einer Stunde Vorbereitung pro Redeminute nicht auskommen.
„Witzige Reden sind diejenigen, die am meisten Vorbereitungszeit erfordern“, so Redenschreiber Müller-Krey. Doch es sind auch die Reden, mit denen der Redner beim Publikum den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen kann. Je mehr Zeit auf die Vorbereitung verwendet werde, je größer sei der Redeerfolg, so Müller-Krey. Das ist wie beim Holzfäller: Je schärfer die Axt, je leichter geht sie durch den Baum.
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 27.10.2012
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Kategorien: Freizeit, Buntes

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