Judo-Olympiasieger wegen sexueller Belästigung gefeuert
Der inzwischen aus der Wettkampflaufbahn ausgestiegene, zweifache Judo Olympia-Sieger Masato Uchishiba wurde am Dienstag als Trainer des Universitäts-Teams der Kyushu University of Nursing and Social Welfare in Kumamoto wegen sexueller Belästigung einer weiblichen Studentin gefeuert. Uchishiba bestreitet die Vorwürfe, die zu seiner Entlassung geführt haben.
Uchishiba (33), gewann in der Klasse bis 66-Kilogramm in 2004 in Athem und 2008 in Peking zweimal die olympischen Spiele. Seit April letzten Jahres war er Coach des Teams der Kyushu University of Nursing and Social Welfare (Universität für Krankenpflege und Soziale Wohlfahrt) in der Präfektur Kumamoto im südlichen Japan.
Im Oktober letzten Jahres gab er seinen Rückzug vom aktiven Wettkampf bekannt und wurde im Januar Gast-Professor an der Universität. Uchishiba soll die Studentin im September sexuell belästigt haben, nachdem er ihr ein alkoholisches Getränk gab, wie die Universität ohne nähere Details bekannt gab, um die „Privatsphäre der Studentin“ zu schützen.
Die Universität bezeichnete Uchishiba als „außerordentlich unqualifiziertes Mitglied der Fakultät“ und weiter: „Er hat der Ehre der Schule geschadet und ihre Glaubwürdigkeit beeinträchtigt“.
Allerdings muss sich die Universität selbst die Frage gefallen lassen, wieso ein derart „unqualifiziertes Mitglied“ überhaupt als Coach und später dann sogar als Gast-Professor an die Universität berufen wurde. Tatsache ist, dass sich japanische Schulen (und Universitäten machen da keine Ausnahme) häufig insbesondere über sportliche Erfolge definieren. So buhlen Universitäten geradezu um die Gunst von Spitzensportlern – sei es nun um sie als Trainer zu verpflichten oder als Student an die Uni zu holen. Da wird dann nicht selten Unmögliches möglich.
Die japanischen Nachrichtenagenturen Jiji und Kyodo veröffentlichten unter Berufung auf Offizielle der Universität, dass das Mädchen unter 20 gewesen sei. Uchishiba habe der von der Universität eingesetzten Untersuchungskommission gegenüber eingeräumt, dass er „in gegenseitigem Einvernehmen“ bei dem Mädchen Annäherungsversuche unternommen habe, die zu dieser Zeit Mitglied der Judo-Mannschaft war.
„Ich konnte das Ganze kaum glauben, da er jemand war, der die olympischen Spiele zweimal gewonnen hat,“ äußerte Makoto Futatsuka, Präsident der Universität, nach Berichten des japanischen Rundfunks NHK in einer Pressekonferenz. „Ich war wie gelähmt, als ich davon erfuhr. Ich muss gestehen, dass wir, da er so ein berühmter Sportler war, nicht streng genug waren in seiner Führung.“
Uchishiba äußerte sich zunächst nicht zu dieser Angelegenheit.
Alkoholische Getränke sind in Japan erst ab dem vollendeten 20. Lebensjahr erlaubt.
In Bezug auf die Volljährigkeit sind die japanischen Gesetze recht vage, allerdings wird für viele Bereiche ähnlich wie in Deutschland 18 als Grenze angesehen. Sex zwischen Erwachsenen und Personen unter 18 Jahren ist gestattet, wenn sich beide in einer „ernsten“ Beziehung befinden. Mit dem vollendeten 20. Lebensjahr ist dann die Volljährigkeit in allen Lebensbereichen erreicht.
Die All-Japan Judo Federation, als Dachorganisation, gab keine offizielle Erklärung ab, da sie – wie sie sagte – von Uchishiba’s Entlassung durch die Universität nicht formell informiert wurde.
Quelle: JapanToday, AFP, Sport1
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 3.12.2011bisher keine Kommentare
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