Kämpfen im Sportunterricht – Taekwondo als Schulsport

Dass gerade ein Kampfsport zur Gewaltprävention beitragen kann klingt für manche zunächst widersprüchlich. Doch wissenschaftliche Untersuchungen und Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass im sportlichen Wettkampf große Chancen liegen.

Dieser Idee folgend hat die Deutsche Taekwondo Jugend im Jahr 2006 das Projekt „Taekwondo als Schulsport“ ins Leben gerufen. Eine Kommission von Fachleuten aus Sozialwesen, Schulsport, Schulsportplanung und Schulsportentwicklung hat über zwei Jahre hinweg intensiv an der Erstellung einer für den Schulsportunterricht geeigneten Konzeption gearbeitet. Die Inhalte zielen nicht darauf ab Spezialisten auszubilden, sondern fördern die Entwicklung motorischer, konditioneller und koordinativer Grundlagen, die auch sportartübergreifend von großer Bedeutung sind. Eine Besonderheit ist aber die Philosophie und ausgeprägte Wertevermittlung dieser koreanischen Sportart. Werte wie Toleranz, gegenseitiger Respekt und Achtung, Gruppenbewusstsein sowie Disziplin (vor allem sich selbst gegenüber) sind die Grundpfeiler von Taekwondo.

In der zweiten Jahreshälfte 2008 fand die erste durch die Deutsche Taekwondo Jugend zertifizierte Ausbildung zum „Taekwondo-Lehrer im Schulsport“ statt. Die Teilnehmer waren neben Taekwondo-Meistern mit Trainerlizenz, vor allem praktizierende Sportlehrer und Lehramtsstudenten. Mittlerweile arbeiten deutschlandweit über 70 ausgebildete Trainer erfolgreich mit Schulen zusammen. Seit Anfang September hat auch Bremen mit Sönke Hofmann und Ole Harders zwei zertifizierte „Taekwondo-Lehrer im Schulsport“. Beide arbeiten bereits seit vielen Jahren als Vereins-Trainer im TV Oberneuland / TG Hanse mit Kindern und Jugendlichen und wollen nun ihre Sportart an die Schulen bringen. „Für uns ist es wichtig, jungen Menschen einen Einblick in unseren Sport zu geben und ihnen die Möglichkeiten zu zeigen, die Taekwondo jedem einzelnen bietet“, so Ole Harders.

Kinder und Jugendliche haben das Bedürfnis sich miteinander zu messen. Sie lernen im sportlichen Wettkampf das Umgehen mit eigener und fremder Aggression, sie erfahren unmittelbare körperliche Kraft, lernen das Verarbeiten von Sieg und Niederlage, entwickeln Selbstdisziplin und verbessern ihre Wahrnehmungsfähigkeit im Umgang mit anderen. Denn im Gegeneinander muss es immer fair, nach Regeln und verletzungsfrei zugehen. Mit der Zeit wächst so ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Professor Harald Lange, Leiter des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Würzburg, ist überzeugt: „Pädagogisch gelenktes Kämpfen kann dazu führen, dass Jugendliche den Gegner als Partner respektieren lernen, dass sie am eigenen Leib den Zusammenhang spüren zwischen dem, was sie tun, und dem, was sie damit bewirken. Es ist ein Weg zur Gewaltprävention.“

Auch für die Schulen ist die Sportart Taekwondo eine Bereicherung. In ihrem Auftrag, die wechselseitige Achtung der Schüler zu fördern und Ausgrenzung zu vermeiden, unterstützt Taekwondo durch seine integrativen Aspekte. Das ausgewogene Konzept bietet jedem Kind die Möglichkeit, sich mit seinen individuellen Fähigkeiten in den Unterricht einbringen. Die Kinder lernen so im Laufe der Zeit die eigenen Stärken und die der anderen kennen und schätzen.

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 9.10.2010
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