Kampfsport für die Straße
Was ist auf der Straße wirklich effektiv? – Eine wirklich interessante Fragestellung! Ich persönlich glaube, dass es keinen wirklich für die Straße geeigneten Kampfsport gibt. Sich zu verteidigen lernt man bei jeder Kampfsportart. Zugleich aber lehren alle Kampfsportschulen auch, dass das erworbene Wissen nicht missbraucht werden darf.
Am effektivsten ist immer die jeweils modernste Waffe. Der japanische Karate-Meister Nakayama wurde einmal in einem Fernseh-Interview danach befragt, was die effektivste Selbstverteidigung gegen einen Angriff sei und wie man einen Mann am besten außer Gefecht setzen könne. Er gab genau dieselbe Antwort. Er fügte jedoch auch noch einen wichtigen Aspekt hinzu: Wenn Du die jeweils effektivste Waffe einsetzt, wirst Du hinterher trotzdem im Gefängnis landen.
„Da wo die Fäuste regieren, hat die Vernunft versagt,“ heißt es oft. Muss man sich wirklich auf die gleiche Stufe begeben wie ein potentieller Angreifer? Ich glaube nein.
Den Konflikt zu vermeiden oder gewaltlos zu beenden sollte immer das Primärziel sein.
In dem eingangs erwähnten Interview mit Nakayama stellte dieser dem Reporter auch eine Gegenfrage als dieser folgende Situation beschrieb: „Was ist aber, wenn Sie mit einer Waffe bedroht werden? Zum Beispiel so…“ Und der Reporter bedrohte, wie man es aus zahllosen Action-Filmen kennt.
Darauf Nakayama: „Um was geht es denn? Wollen Sie mein Portemonnaie? Dann hier, haben Sie es! Wollen Sie meine Hose, dann gebe ich Sie Ihnen! Wollen Sie mein Leben, dann mache ich das…“ Und noch bevor er den Satz beendet hatte, fand sich der völlig überraschte Reporter am Boden wieder.
In der Selbstverteidigung geht es nicht nur darum das Recht auf seiner Seite zu haben. Natürlich ist die Notwehr oder Selbsthilfe erlaubt. Überschreitungen der Grenzen der Notwehr und Selbsthilfe sind jedoch zu Recht mit Strafe belegt.
Aber was bringt es im Recht zu sein und um jeden Preis um sein Recht zu kämpfen – zum Beispiel um den Preis der eigenen Gesundheit? Ist die eigene Gesundheit so wenig wert, dass man sie einfach so auf’s Spiel setzen kann?
Ein wenig Überlegung zeigt oft wie sinnlos die Streitereien sind, die wir jeden Tag ausfechten. Wegen welcher Nichtigkeiten sich manche Menschen schlagen.
Das einfachste ist gefährlichen Situationen aus dem Weg zu gehen.
Wenn dies nicht zu vermeiden ist, bewahrt ein ruhiger kühler Kopf oft vor schlimmen Folgen.
In jeder Kampfsportart lernt man sich zu verteidigen. Was aber noch wichtiger ist, man lernt mit Gewalt umzugehen. Die Abwehr von Angriffen, Schlägen und Tritten gehört zum Trainingsalltag. Die echte Konfliktsituation ist daher für den geübten Kampfsportler etwas anderes als die gleiche Situation für den ungeübten.
Wenn es letztlich darum geht, in einer echten Situation auf der Straße kämpfen zu müssen spielt es keine Rolle, welche Kampfsportart man beherrscht. Jede Kampfsportart ist gleichermaßen gut oder schlecht geeignet, um in der jeweiligen Situation bestehen zu können. Es ist nicht die Kampfsportart die die Effektivität ausmacht, sondern immer derjenige, der sie ausübt. Das Wissen und Können des Einzelnen entscheiden über die Effektivität der Kampfkunst.
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 27.02.2011bisher keine Kommentare
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