Konzentration und Merkfähigkeit
60 % aller deutschen Eltern beklagen sich lt. einer Umfrage, dass ihr Kind starke Konzentrationsprobleme hat. Viele brauchen Stunden für die Erledigung von Hausaufgaben oder verlieren schnell die Geduld. Da nützt es wenig, wenn Eltern immer wieder ermahnen: „Jetzt konzentrier dich endlich“ oder „Mach endlich voran“ Konzentration ist jedoch für den Schule und im Berufsleben der Schlüssel zum Erfolg!

Was bedeutet aber genau der Begriff „Konzentration“
Konzentration stammt vom lat. Wort“Centrum“ also Mitte ab und bedeutet:
Die Fähigkeit, ganz in der eigenen Körper-Mitte zu sein, die gesamte Aufmerksamkeit nur auf eine Sache zu lenken. Es bedeutet: Mit Ausdauer, Geduld und Bereitschaft eine Aufgabe bis zum Ende zu erledigen.
Einfach erklärt:
„Ich bleibe bei einer Sache“
Eine große Weisheit des Zen-Buddhismus lautet:
„Tue was du tust!“-also was du tust – das tue ganz.
Ich möchte hier keine Ursachenforschung machen, warum Kinder und Erwachsene Schwierigkeiten haben sich zu konzentrieren.Ich möchte nur kurz auf einiges hinweisen zum besseren Verständnis:
Wir leben in einer Welt der Reizüberflutung, viele Reize werden gleichzeitig wahrgenommen-gerade Kinder können den Aufmerksamkeitsschalter nicht mehr schnell ein- und ausschalten, wie frühere Generation. Von den vielen Reizen können sie nicht mehr unterscheiden, was für sie wirklich wichtig ist. So ist es immer schwieriger sich auf schulisches Lernen einzulassen.
Dazu kommen eine Fülle von Stressfaktoren unter denen die Kinder heute leiden, z.B. Leistungsdruck, Versagungsängste, mangelnde Erholungsphasen zu wenig Schlag, Belastungen in der Familie (Trennung, Scheidung), schwierige Entwicklungsphasen (Pubertät)
Die Zahlen über Kinder mit Konzentrationsproblemen sind zwar erschreckend hoch – aber –
Die gute Nachricht: Konzentration,Merkfähigkeit und Ausdauer sind lernbar und können durch entsprechende Rahmenbedingungen gefördert werden.
Jeder hat die Fähigkeit sich zu konzentrieren – das ist biologisch bedingt.
Der eigentliche Lernprozess besteht darin zu lernen aktiv, bewusste Reize auszuschalten und geeignete Rahmenbedingungen für Konzentration zu schaffen.
Störquellen (Telefon, Handy, Türklingel, TV) ausschalten, angenehmer Arbeitsplatz – spielfreie Zone
Struktur vermitteln – möglichst feste Zeiten, Ernährung beachten – keine zuckerhaltigen Getränke, keine Süßigkeiten, Bewegungspausen einlegen.
Voraussetzung für gedankliche Konzentration ist der Körper. Kinder müssen lernen von der körperlichen motorischen Unruhe -Anspannung – zur körperlichen Ruhe zu gelangen – Entspannung- so entsteht ein natürlicher Ausgleich.Der Körper kommt so in ein Gleichgewicht.
Gute Übungen um sich zu sammeln die Körpermitte zu spüren und die Koordination zu stärken sind alle Bewegungsübungen zur Stärkung des Gleichgewichtes.
Durch Bewegungsübungen lernen Kinder eine eigene Körperwahrnehmung, sie lernen sich auf ihren Körper zu konzentrieren und ruhiger zu werden.
Kinder stehen oft aus unterschiedlichen Gründen unter starker Anspannung, da ist es oft sinnvoll mit sogenannten dynamischen Übungen zu beginnen. Diese Übungen helfen ihnen ihre innerliche Anspannung los zu lassen und die Kinder lernen so spielerisch sich zu konzentrieren:
z.b. der sogenannte Gorilla Swing
1,2,3,4 stampfen und klatschen
1,2,3,4 stampfen und Oberschenkel klopfen
1,2,3,4 stampfen und Brustbein klopfen
1,2,3,4 stampfen und Händer überkreuz auf die Schulter klopfen
stampfen Hände über den Kopf ausstrecken
mit UGAH -UGAH
anstelle 1,2,3,4 kann auch eine positive Affirmation eingesetzt werden : Gedanken bei einer Sache – ich will es richtig machen oder – „Was ich tue nur mit Ruhe“
Phantasiereisen sind ebenfalls auch gute Möglichkeiten, die Gedanken abzuschalten. Hier wird die Motorik abgeschaltet, die Phantasie angeregt und das fördert Ruhe Aufmerksamkeit und Ausgeglichenheit.
Eltern können zu Hause aber zusätzlich viel dafür tun, dass sich ihre Kinder in Konzentration, Ruhe , Ausdauer und Geduld üben, indem sie häufig mit den Kindern Gespräche führen, dabei die Kultur des Zuhörens trainieren den Kindern viel vorlesen, denn Sprache ist die Voraussetzung für alle Denkvorgänge im Gehirn. Sie stärkt die Konzentration und das visuelle Gedächtnis.
Umgang mit Fernsehen und Computer auf ein vernünftiges Maß begrenzen und so der Medienverwahrlosung entgegenwirken, tradionelle Spiele spielen, Kartespiele, Brettspiele, Mikado etc.
Erinnern wir uns: Konzentration ist die gesamte Aufmerksamkeit auf eine Sache. Sorgen Sie für ausreichend Sauerstoff lüften Sie das Zimmer immer kräftig durch und wichtig ist auch das Kinder viel Wasser trinken. Der Mensch besteht zu rund zwei Drittel seines Körpergewichtes aus Wasser – alle Informationen, die wir aufnehmen, die im Gehirn gespeichert und wieder abgerufen werden, sind Prozesse, die an Wasser gebunden sind – hat der Körper ausreichend Wasser zu Verfügung kann der Informationsaustausch schneller erfolgen.
Viel Erfolg beim Umsetzen dieser Anregung.
Autor: Marita Biel
www.freudeamlernen.de
Quelle: openPR