Kopfsache Tumor – Meningeome als häufigste Art meist gutartig
Hirntumor: Betroffenen jagt dieser Befund gewöhnlich einen großen Schrecken ein. Doch in den meisten Fällen handelt es sich um gutartige Gewebsveränderungen, die zwar Beschwerden hervorrufen, jedoch nicht in andere Regionen streuen. „Häufig treten im Schädelinneren sogenannte Meningeome auf“, weiß Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin. „Diese wachsen in der Hirnhaut und entwickeln sich nur in sehr seltenen Fällen zu bösartigen Tumoren.“ Da sie aber mit der Zeit wichtige Strukturen im Hirn bedrängen, gehören sie dennoch in ärztliche Behandlung.
Langsam, aber stetig
In jedem Gewebe unseres Körpers finden regelmäßige Auf- und Abbauprozesse statt. Durch bestimmte Einflüsse – sei es von außen oder durch genetische Veranlagung – kann es dazu kommen, dass einzelne Zellen mutieren und ungebremst wachsen. „Meningeome bilden sich in der Hirnhaut, welche übrigens nicht nur im Kopf, sondern auch im Rückenmark vorkommt“, ergänzt Dr. Sabarini. „Da sie nur sehr langsam wachsen, verursachen sie oft jahrelang keine Beschwerden.“ Doch obwohl gutartige Tumoren nicht auf das Gehirn oder andere Strukturen übergreifen, engen sie mit der Zeit gesundes Gewebe ein. Abhängig vom betroffenen Bereich können Symptome wie Kopfschmerzen, anhaltende Übelkeit, Seh-, Geruchs- oder Sensibilitätsstörungen, Krämpfe oder auch Epilepsie auftreten. Aufgrund der enormen Anpassungsfähigkeit des Gehirns erreichen Meningeome oft eine gewisse Größe, bevor sie sich bemerkbar machen. „In manchen Fällen stellen nahestehende Personen erste Anzeichen fest, etwa durch Wesensveränderungen der Betroffenen“, weiß Dr. Sabarini.
Vollständige Entfernung
Genannte Symptome gehören auf jeden Fall ärztlich abgeklärt. Gewöhnlich führen Fachärzte zunächst eine Kernspintomografie, kurz MRT, durch. Ergänzend lassen sich Meningeome durch eine Angiografie kenntlich machen. Hierbei wird durch Injektion von Kontrastmitteln unter Röntgen-, MRT- oder CT-Kontrolle die Blutversorgung der Tumoren sichtbar. Verursacht ein Meningeom bereits Beschwerden, erfolgt in der Regel eine sofortige Operation. Dank moderner, feinster Instrumente und dem Einsatz von Operationsmikroskopen schont die Mikrochirurgie umliegendes Gewebe wesentlich stärker als herkömmliche Verfahren. Mithilfe eines sogenannten Neuromonitorings überwachen Mediziner auch während Eingriffen in Vollnarkose die Funktion einzelner Hirnareale. „Unser Ziel besteht immer darin, den Tumor vollständig zu entfernen“, erklärt Dr. Sabarini. „Denn bleiben auch nur kleine Teile enthalten, erhöht sich das Risiko für eine Neubildung des Meningeoms erheblich.“ Stehen wichtige Hirnstrukturen einer kompletten operativen Entfernung im Weg, kommen somit auch bei gutartigen Tumoren gezielte Bestrahlungen oder medikamentöse Therapien zum Einsatz. Während sich gesunde Zellen schnell regenerieren, werden die Meningeomzellen dauerhaft zerstört. Abhängig vom Umfang der notwendigen Behandlung bleiben Patienten noch einige Tage nach dem Eingriff in der Klinik. Regelmäßige Nachuntersuchungen verhindern, dass sich erneut große Meningeome bilden.
Quelle: openPR
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Kategorien: Gesund und Fit
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