Kreuzfahrt-Mythen: Legenden oder Wahrheit – zehn Gerüchte rund um eine Kreuzfahrt

Um Kreuzfahrten ranken sich zahlreichen Legenden. Darf der Kapitän zum Beispiel auf hoher See Trauungen vollziehen, sind wirklich nur ältere Passagiere an Bord und gilt tatsächlich das Kommando „Frauen und Kinder zuerst“? Wir klären die häufigsten Kreuzfahrt-Mythen.

1. Aberglaube: Keine Kiellegung ohne glücksbringendes Ritual – richtig!
Die Kiellegung eines Schiffes ist mit der Grundsteinlegung eines Hauses zu vergleichen. In alter Tradition werden beim feierlichen Akt tatsächlich Münzen als Glücksbringer auf die Pallung unter der ersten Sektion des Schiffes gelegt und verbaut. Dieser Brauch geht bis vor Christus zurück. Die glücksbringende Tradition lässt sich anhand zahlreicher historischer Wrackfunde belegen.
2. Schiffstaufe: Nur durch eine Frau – richtig!
Die Schiffstaufe vor dem Stapellauf ist mit vielen Traditionen belegt. So kommt in der Regel nur eine Frau als Taufpatin in Frage. Denn männliche Paten sollen Unglück bringen. Andere Länder gehen einen Schritt weiter: So dürfen in Frankreich keine Schwangeren das hohe Amt antreten und in England keine rothaarigen Frauen. Außerdem sind grüne Kleider für die Taufpatin tabu. Und während in Deutschland eine Sektflasche an der Bordwand zerschellen soll, ist das glückbringende Getränk in Schottland eine Flasche Whisky. Die Rituale in Japan, Indien, Afrika und anderen Ländern sind noch exotischer. So wird zum Beispiel in Japan unter anderem eine Leine gekappt, die eine Nabelschnur symbolisieren soll, die indische Taufpatin wirft eine Kokosnuss an den Schiffsrumpf und in Afrika wird Palmwein direkt aus dem Mund mehrmals gegen das Schiff gesprüht. Doch in einem sind sich alle einig: Sollte etwas schief gehen und zum Beispiel in Deutschland die Flasche nicht zerbrechen, gilt dies als schlechtes Omen.
3. Hochzeiten: Spontane Eheschließungen vor dem Kapitän sind die Regel – falsch!
Leider weist das Recht die Romantik in ihre Schranken. So legt der elfte Paragraph des deutschen Ehegesetzes fest, dass Hochzeiten vor einem Standesbeamten stattfinden müssen. Eheschließungen auf hoher See sind also nicht alltäglich und hängen von mehreren Faktoren ab. Bei manchen Kreuzfahrtanbietern wie AIDA Cruises sind Hochzeiten an Bord möglich, da in ausgewählten Häfen Standesbeamte an Bord kommen. Das Schiff bildet also nur den feierlichen Rahmen für die Zeremonie. Anders bei der Traditionsreederei Cunard Line. Hier sind die Kapitäne autorisiert, Eheschließungen in internationalen Gewässern durchzuführen. Doch woher kommt der Mythos? Früher durften Kapitäne bei ernsten Krankheitsfällen auf Auswanderschiffen Nottrauungen durchführen. Die Ehen waren jedoch nur gültig, wenn sie nach Ankunft bei einem Standesamt gemeldet wurden.
4. Todesfälle: Es gibt einen extra Kühlraum an Bord – richtig!
Auch auf Kreuzfahrtschiffen kann es vorkommen, dass Menschen sterben. In diesen traurigen Fällen wird die Todesbescheinigung in der Regel vom Bordarzt ausgestellt. Bei einem festgestellten natürlichem Tod wird der Verstorbene dann in einem eigens dafür vorgesehenen Kühlkaum aufbewahrt. Im nächsten Hafen wird der Leichnam dann einem Bestattungsunternehmen oder den zuständigen Behörden zur Überführung übergeben.
5. Publikum: Kreuzfahrten sind etwas für alte Leute – falsch!
Laut eines Auszuges der DRV/CLIA Deutschland-Studie „Der Hochseekreuzfahrtenmarkt Deutschland 2013“ zum Durchschnittsalter von Hochseekreuzfahrtgästen war der deutsche Passagier 2013 im Schnitt 50,2 Jahre alt. Dennoch richten sich die Schiffsreisen schon lange nicht mehr nur an Ältere. Captains-Dinner und Tanztee gibt es noch – aber eher bei den Traditions-Reedereien. Grundsätzlich möchte sich die Branche von alten Klischees befreien. Deswegen werden neue Unterhaltungskonzepte organisiert und eine jüngere Zielgruppe angesprochen. Kreuzfahrten vereinen alle Vorteile des Cluburlaubs – aber mal anders.
6. Entertainment: Kreuzfahrtschiffe sind beengt und langweilig – falsch!
Das Schiff „Allure of the Seas“ zählt zu den größten der Welt und nimmt bis zu 6.360 Passagiere auf. Dazu kommen mehr als 2.100 Crewmitglieder. Das ist mehr als die Einwohnerzahl Kitzbühels. Von beengten Verhältnissen an Bord kann allerdings keine Rede sein. So ist das Schiff etwa 361 Meter lang, 66 Meter breit und 72 Meter hoch. Das Freizeitangebot an Bord ist enorm und auch kleinere Kreuzer lassen keine Langeweile aufkommen. Je nach Schiff sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt: von Restaurants und Bars und dem obligatorischen Pool, über Kletterwände, Sportplätze, Eisbahnen bis hin zu Kinos und vielem mehr. Auch Themen-Kreuzfahrten werden immer beliebter. Darüber hinaus werden während einer Kreuzfahrt viele Häfen angelaufen. Reisende sehen unglaublich viel, aber auf bequeme Art und Weise.
7. Gefahrenzone: Das Bermuda Dreieck wird umfahren – falsch!
Das Bermuda Dreieck ist ein Seegebiet im westlichen Atlantik. Es liegt nördlich der Karibik – zwischen Miami, Puerto Rico und der Inselgruppe der Bermudas. Aufgrund mysteriöser Flugzeug- und Seeunglücke hat es einen sehr geheimnisvollen Ruf, der Romanautoren und Filmemacher zu spannenden Ideen inspirierte. Hier ist von verlassenen Geisterschiffen, verschwundenen Booten und Flugzeugen die Rede. Und die teils zweifelhaften Theorien beginnen bei von Bakterien verursachten Meeresgasen, heftigen Stürmen oder Strömungen und enden bei Seeungeheuern oder Aliens. Fest steht jedoch, dass sowohl die Bermudas als auch Miami beliebte Stopps zahlreicher Kreuzfahrten sind.
8. Unglückszahl: Es gibt kein 13. Deck auf einem Kreuzfahrtschiff – in vielen Fällen richtig!
Um dem Aberglauben ihrer Gäste und Crewmitglieder gerecht zu werden, verzichten viele Reedereien darauf, ihre Decks mit Unglückszahlen zu bezeichnen. So fehlt zum Beispiel das 13. Deck bei den Flotten von AIDA Cruises, Celebrity Cruises oder Royal Caribbean. Bei MSC Kreuzfahrten, Costa Kreuzfahrten oder Cunard nimmt man das Thema hingegen weniger ernst.
9. Evakuierung: „Frauen und Kinder zuerst“ – falsch!
Seit dem Untergang der HMS Birkenhead im Jahre 1852 herrscht die Auffassung, es sei ein gängiges Seemanns-Gesetz, Frauen und Kinder zuerst zu evakuieren. Denn bei diesem Unglück – und später auch bei der Titanic – wurden zunächst nur weibliche und junge Passagiere in den wenigen Rettungsbooten untergebracht. So überlebten deutlich mehr Frauen und Kinder als Männer. Doch laut internationaler Statuten über die Sicherheit des menschlichen Lebens auf See sollen möglichst alle Passagiere gerettet werden. Die 1914 formulierten Regeln besagen, dass die Rettungsboot-Kapazität eines jeden Schiffes mindestens 125 Prozent betragen muss. Nach der Regel „Frauen und Kinder zuerst“ sucht man allerdings vergebens. Bei den Seerettungsübungen zu Beginn einer Kreuzfahrt werden Passagiere jedoch dazu angehalten, zuerst hilfsbedürftigen und schwächeren Personen zu helfen, bevor sie sich in Sicherheit bringen.
10. Manöver: „Mann über Bord“
Im Gegensatz zu „Frauen und Kinder zuerst“ ist der Ausruf „Mann über Bord“ ein gängiges Manöver. Allerdings wird er heutzutage in den geschlechtsneutralen Formen „Mensch über Bord“ oder „Person über Bord“ verwendet.
Quelle: openPR

geschrieben von: marco am: 20.06.2015
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