Lernen ohne je zu üben – jeder kann das
Wenn lernen schwerfällt, dann stimmt etwas mit der kognitiven Lernstrategie nicht. Und wer dann noch glaubt, dass man um viel zu lernen Wiederholungen braucht, der befindet sich auf dem Kenntnisstand der 50er Jahre. Das lässt sich zum Glück rasch ändern. Der Hintergrund ist die neueste pädagogische Forschung über das limbische System unseres Großhirns. Die beiden Gehirnareale, die für das schnelle Lernen zuständig sind, heißen Amygdala und Hippocampus. Grob gesagt lernt die Amygdala eher auf Angstreize und der Hippocampus tendenziell eher bei Freude.
Weit über 90 % von allem, was wir in unserem Gedächtnis erinnern, haben wir nie wiederholt. Unsere gesamten persönlichen Erfahrungen, unsere Leiden aber auch die empfindsamsten Momente der Liebe werden vollendet über diese Schaltkerne abgespeichert. Niemand hätte ein persönliches Gedächtnis, wenn man Wiederholungen zum Lernen bräuchte.
Der Vorteil des Angstlernens ist die enorme Schnelligkeit, da unser Organismus dies als Überlebensreaktion ansieht. Zumindest ein Nachteil ist dennoch gravierend: Das Gelernte wird mit Angst verknüpft, die auch Jahre später mit dem Lernvorgang assoziiert bleibt. Anders ist das, wenn man mit Freude lernen. Der Hippocampus verknüpft das Erlernte mit anderem Wissen, sodass man ein ganzes Netzwerk abspeichert. Natürlich dauert das ein wenig länger. Dafür besitzt man aber langfristig ein breites Wissen.
Weshalb ist das Lernen aber so schnell? Die Wissenschaft weiß heute, dass es das Lernen mit Emotionen ist. Insbesondere für Führungskräfte kann es entscheidend werden, dieses Know-how zu nutzen, wenn sie High-Performance-Teams aufbauen. Forschungs-und Entwicklungsabteilungen sind signifikant kreativer, wenn sie in einer entspannten Atmosphäre arbeiten können. Hervorragend ist das bei Google zu sehen, das bei seinen Teams eine Leichtigkeit sowohl in der räumlichen Umgebung als auch im Kommunikationsstil pflegt.
In Produktionsbereichen kann der Effekt leicht anders sein. Ein mittlerer Stresspegel wird bei einfachen Tätigkeiten sogar zu einer Leistungssteigerung führen. Wenn konkrete Handlungen vorgegeben werden, ist eine gewisse Adrenalinkonzentration durchaus förderlich, da sie muskuläre Aktivitäten beschleunigt.
Wie man auf einfache Weise gute Gefühle mit dem Lernen verknüpft, zeigt das Buch „30 Minuten für effektive Selbstlerntechniken“ von Klaus Krebs und seinen Kollegen Müller, Jürgens und von Prittwitz, das aktuell als CD veröffentlicht wurde. Bereits das einfache Zuhören bei der Auto- oder Bahnfahrt kann die Lernfähigkeiten auf den neuesten Stand bringen.
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 25.07.2011bisher keine Kommentare
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Kategorien: Freizeit, Buntes