Markt war gestern – Alle Macht den Manipulateuren?
Die weltwirtschaftlichen Daten künden nicht von bevorstehendem Wirtschaftswachstum. Gold und Silber werden von den Produzenten nicht plötzlich in rauhen Mengen auf den Markt geworfen, sodaß deren Preise so wie geschehen zusammenbrechen müßten. Weder die Zahl der Arbeitskräfte noch deren Einkommen steigt, sodaß deren Kaufkraft den Absatz der Unternehmen steigern und optimistische Prognosen rechtfertigen könnte.
Andererseits befinden sich die Aktienkurse in Europa und den USA trotz dieser Unstimmigkeiten nahezu auf ihren historischen Höchstständen. Immobilien sind gefragt wie lange nicht mehr und erzielen – oft sogar in mittelmäßigen Lagen – Höchstpreise, obwohl zahlungskräftige Mieter keineswegs in solchen Mengen existieren, daß sich Investitionen in absehbarer Zeit rechnen werden. Die europäischen Südländer sind weit von einer Besserung ihrer desolaten wirtschaftlichen Lage entfernt. Die USA sind das Urbild eines Kolosses auf tönernen Füßen. Trotz massenhaft produzierten und praktisch kostenlos an Bankster und Großspekulanten verteilten Geldes verharrt die Zahl der Arbeitslosen auf hohem Niveau und läßt sich offensichtlich auch nicht herunter manipulieren. Andererseits steigen die US-Anleiherenditen sprunghaft, was auf umfangreiche Verkäufe schließen läßt. In Deutschland mußten gerade die (zweck?)optimistischen Schätzungen des Bruttoinlandsprodukts für Mai dieses Jahres deutlich nach unten korrigiert werden.
Es ist der Wurm im weltweiten wirtschaftlichen Gebälk. Und die Menschen spüren es. Sie spüren auch, daß ihnen Politiker und Großfinanz ein Schurkenstück vorführen, das unter Umständen einen noch viel schlimmeren Ausgang nimmt, als es sich die Regisseure vorstellen mögen.
Politiker und Zentralbanken haben die Macht über das weltweite Finanzsystem den Bankstern und Großspekulanten überlassen statt sie an die Kandarre des Allgemeinwohls zu nehmen. Die fatale Folge ist, daß die Profitinteressen der Finanzmafia bestimmen, was Politiker und Notenbanken zu tun haben. Die Spekulation bestimmt jetzt die Preise, nicht mehr der Markt durch Angebot und Nachfrage. So kosten zum Beispiel Gold und Silber an den Börsen das, was die Spekulanten für richtig, weil ihren Interessen dienend halten. Am physischen Markt sind meistens mehr oder weniger große Aufschläge zu zahlen. Interessant und für viele Baisse-Spekulanten existenzbedrohend wird es, wenn die Minen ihre Produktion zurückfahren, weil sie zu den Preisen, die die Spekulanten wünschen, nicht produzieren können oder nicht verkaufen wollen.
Es ist schon eine Ironie der Geschichte, daß die Preisbildung durch Angebot und Nachfrage gerade von denen außer Kraft gesetzt und den Spekulanten überantwortet wird, die doch bis dahin den Markt – möglichst sogar frei von allen ethischen Beschränkungen – als das größte Heil der Menschheit gepriesen haben!
Und was unternehmen Politik und Notenbanken? Nichts, was die faktische Herrschaft der internationalen Finanzmafia beenden könnte. Denn mit unbegrenztem Gelddrucken und dieses dann kostenlos an Pleitestaaten und das Banken- und Spekulantensystem herauszugeben, kommen sie nicht von dem Tiger herunter, auf den sie blauäugig aufgestiegen sind. Ihr Handeln zeugt von purer Verzweiflung angesichts der Erkenntnis, mit Mengen billigen oder sogar kostenlosen Geldes nichts weiter erzeugen zu können als spekulative Blasen, irrwitzige Preisverzerrungen, inflationären Druck, Entwertung von Sparervermögen, und massenhafte investive Fehlentscheidungen.
Quelle: openPR
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