Mythos Schweinehund

Spätestens seit dem Kultbuch von Reinhard Sprenger „Mythos Motivation“ gilt in Sachen Motivation eines als sicher: „Selbst ist die Frau/der Mann“. Es kommt darauf an, den „inneren Schweinhund“ zu überwinden. Die allgegenwärtige Stress- und Burn-out-Debatte legt aber gleichzeitig nahe, die Selbstüberwindung nicht zu weit zu treiben. Die Frustrationstoleranz lässt sich nicht endlos erweitern. Ohne Komfortzonen ist das ganze Leben eine große „Schweinerei“.

Die Allegorie des Schweinehundes stammt aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Geläufig im heutigen Sinne der Überwindung einer Willensschwäche wurde der Begriff im 1. Weltkrieg in Militärkreisen. Damals ging es tatsächlich darum, jegliche menschliche Regung abzutöten, um ein sinnleeres Morden in den Schützengräben von Verdun durchzuhalten.

Heutzutage verflucht man den Schweinehund, wenn er einen davon abhält, sich gesund zu ernähren, regelmäßig Sport zu machen oder endlich den Keller aufzuräumen. Im Beruf meldet sich der Schweinehund, wenn es darum geht, die erforderlichen Überstunden zu machen, die Amerikaner sprechen von der „Extra-Miles“, die erforderlich sind, um einen Auftrag rechtzeitig abzuwickeln, ein Projekt zu retten oder den lebenswichtigen Kunden zu gewinnen.

Die Überwindung des Schweinehundes kann dann schon einmal dazu führen, dass der Stresspegel steigt und man sich seltsam entfremdet fühlt, während man das Ziel und vielleicht den Burn-out vor Augen, die Zähne zusammenbeißt. Es geht doch um etwas Großes….

Vielleicht aber gibt es ja eine Alternative: Der Schweinehund als neuer Freund.
Das Wesen der Aggression besteht darin, dass man keine Kompromisse zulässt, den anderen pauschal negativ sieht und diffamiert. Der Schweinehund kann einem leidtun. Die gnadenlose Leistungsgesellschaft torpediert und diskriminiert ihn ohne Rücksicht auf Verluste.
Angenommen der Schweinehund wäre ein Konfliktpartner. Konfliktmanagement und Mediation lehren, die Bedürfnisse, hinter der Position zu erkennen. Wie könnte die positive Absicht hinter der Blockadepolitik lauten? Win-Win könnte eine Lösung sein.

Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Doch die Dinge müssen eben nicht immer leicht sein, um richtig zu sein. Andererseits muss man es sich auch nicht unnötig schwer machen.
Ein permanentes Durchsetzen des Leistungswillens gegen das Bedürfnis nach Erholung , Lebensfreude und dem Recht auf Faulheit, bedeutet eine Vergewaltigung der eigenen Persönlichkeit.

Gesünder ist es, sich ein paar Minuten Zeit für den Schweinehund zu nehmen und ihn zu fragen:

1. Was willst du erreichen, Schweinehund?
2. Wie kann ich dir UND meinen Zielen gerecht werden?

Die Lösung besteht vielleicht in einer zeitlichen Aufteilung von Work-Schwein-Balance. 5 Tage arbeiten, 2 Tage die Sau rauslassen. Vielleicht aber gibt es noch andere kreativere Ansätze. Am Anfang steht immer die Bereitschaft, die Barrikaden zu verlassen und miteinander zu reden. Auch wenn es einem stinkt…wobei man wieder auf den Schweinehundfreund kommt.

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 19.11.2011
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