Nur gut 6 Prozent der Deutschen sind am Arbeitsplatz kreativ
Der Produkdesigner Philippe Stark entwickelt seine Ideen im Bett. Ein Stuhl zeichnet er in 10 Minuten, ein gazes Hotel an einem Wochenende. Auch unsere Studie zur Ideenfindung ergab: die besten Ideen entstehen beim Entspannen oder in der Bewergung, jedoch nicht am Arbeitsplatz. 94,6% der befragten Personen hatten ihre besten Ideen nicht beim Arbeiten. Am Arbeitsplatz sind sie gestresst, abgelenkt und/oder ihre Kreativität wird von der Unternehmensführung nicht erwünscht oder gar unterdrückt. Das Ergebnis erstaunt, denn in Zeiten finanzieller Engpässe, sich verkürzender Produktlebenszyklen und globalen Wettbewerbs ist Kreativität am Arbeitsplatz gefragter denn je.
Wo entstehen Ideen und warum nicht im Unternehmen?
Diese Frage veranlasste uns eine Studie über das Entstehen von Ideen zu erstellen. Im März und April 2010 wurden in der Stuttgarter Innenstadt 534 Arbeitnehmer im Alter zwischen 18-65 zum Thema Kreativität und Ideenfindung befragt.
Ob unter der Dusche oder im Bad (13,5%), ob im Bett oder auf dem Sofa (12,1%) oder auf dem WC (9,9%) – kreativ sind die Befragten daheim. Auch in der Bewegung, beim Joggen (7,1%), Spazieren gehen (6,7%), Sport generell (5%) oder Fahrrad fahren (3,6%) erleben viele Befragten ihr kreatives Tageshoch. Dagegen finden nur 6,4% der Interviewten am Arbeitsplatz ihre Ideen. Der Hauptgrund für das kreative Tiefdruckgebiet bei der Arbeit lautete in 36,7% der Fälle: Stress. Dieser ist wiederum dicht gefolgt von Ablenkung durch die Kollegen oder den Chef (23,5%). Auch gab eine erstaunlich hohe Zahl der Befragten (14,2%) an, dass ihre Kreativität unerwünscht sei und Ideenfindung Chefsache sei. 9,3% meinten, dass ihre Arbeit schlichtweg keinen Spaß machen würde und sie deshalb nicht einfallsreich wären.
Mangelnde Kreativität ist ein Problem der Führung
Viele Unternehmen stehen vor einem Dilemma: einerseits benötigen sie innovative Produkte um ihre Marktposition zu festigen und auszubauen, andererseits ist kaum ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz kreativ. Da bei allen Befragten Ideen entstehen, ist das Problem am Arbeitsplatz zu suchen. Erfolgreiche Werbeagenturen und innovative Unternehmen führen ihre Kreativität vor allem auf die Unternehmenskultur zurück. Diese ist erheblich mitverantwortlich für die kreative Leistung der Mitarbeiter. Das Innovationsproblem ist daher vornehmlich ein Problem der Führung und nicht der Mitarbeiter.
Das richtige Betriebsklima für Ideen
Die IQudo Studie zeigt, dass die besten Ideen an einem sicheren Brutplatz entstehen. Ein Brutplatz ist ein Ort, an denen Menschen sich wohl und geborgen fühlen. Zuhause auf dem Sofa fühlen wir uns sicher. Wir können unsere Gedanken schweifen lassen, abschalten und kreativ sein. Auch in der Bewegung, beim Sport sind wir einfallsreich. Das positive Gefühl, das wir bei sportlichen halbautomatischen Aktivitäten fühlen, entsteht durch biochemische Prozesse im Körper. Verantwortlich dafür sind vor allem vier Hormone: Dopamin, Serotonin, Endorphin und das “Kreativitätshormon” ACTH.
Führungsverantwortliche können die Ideenquote ihrer Angestellten steigern, wenn es Ihnen gelingt, dass sich Wissensarbeiter am Arbeitsplatz genauso sicher fühlen wie daheim auf dem Sofa oder demselben Hormonfeuerwerk ausgesetzt sind wie beim Sport. Das heißt, es sollten behagliche Rückzugsmöglichkeiten und Gelegenheiten zur sportlichen Betätigung angeboten werden. Google, das zweitinnovativste Unternehmen der Welt (BusinessWeek; 04/09: „The Top 100 Most Innovative Companies.“), hat sein europäisches Headquarter in Zürich nach dem Wohlfühlprinzip eingerichtet. Die Arbeitsräume muten wie ein riesiger Vergnügungspark an. Billardtische, Entspannungsräume mit Massageliegen und eine Rutschbahn führt direkt in die Kantine. Alles wird getan, damit die engagierten Mitarbeiter kreativ sein dürfen und Tag als auch Nacht am Arbeitsplatz Ideen produzieren. Auch sportliche Betätigung wirkt inspirierend. Hugo Boss bietet seinen Angestellten in seinem Unternehmenssitz in Metzingen allerlei sportliche Aktivitäten an. Ein Fitnessstudio mit eigenen Trainern und Kursen sowie ein Fußball- und Beach-Volleyballplatz stehen zur Verfügung.
Kommentar zur Studie
„Ideen entstehen in Ruhemomenten und in der Bewegung. Der ganze Körper und nicht nur der Kopf ist eine Ideenfabrik. Diese Erkenntnis gilt es zu berücksichtigen, wenn wir über eine Hochleistungskultur nachdenken, denn Kreativität ist Hochleistungssport. Eine Arbeitskultur sollte nicht nur den Belastungspuls, sondern auch den Ruhepuls fördern. Nicht nur Zeitdruck, sondern auch Zeit für Muse sollte eingeplant werden. Nicht nur der mobile Arbeitsplatz ist wichtig, sondern auch Arbeitsräume, die zum Entspannen oder zum sportlichen Bewegen einladen erhöhen die Ideenquote.“ – Robert Gerlach
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 20.05.2010bisher keine Kommentare
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