Sportliche Aktivitäten halten uns gesund und fit, bringen uns den Ausgleich den wir zu unserer beruflichen Tätigkeit benötigen, machen uns Leistungsstärker und bereiten uns im besten Fall auch noch Spaß. Doch gesundheitliche Einschränkungen oder plötzliche Erkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus Typ I, können uns sportliche Betätigungen schnell erschweren. Gerade Menschen, die bisher immer gesund waren, können durch eine solch ernstzunehmende Krankheit den Boden unter den Füßen verlieren. Gerade wenn dieses Gebrechen chronischer Natur ist, ist dies für die Betroffenen besonders schlimm.
Wichtig ist es in einem solchen Fall nicht den Kopf in den Sand zu stecken, oder sich in die Krankheit zu flüchten. Das macht depressiv und bringt sogar gesundheitliche Verschlechterungen mit sich. Natürlich ist der Alltag mit Diabetes Typ I anders als vor dem Krankheitseintritt, aber man sollte das gewohnte Leben so gut es geht weiter führen. Auch Sport ist weiterhin möglich. Vorausgesetzt man achtet auf den eignen Körper und berücksichtigt einige Faktoren. Damit auch Sie wieder zum Sport finden, und wissen worauf sie mit Diabetes achten müssen, finden Sie im nachfolgenden Text wichtige Informationen und Hilfestellungen.
Mit Diabetes Typ I zurecht kommen
Diabetes Typ I tritt meist schon im Kindesalter auf. Doch es gibt durchaus Patienten die erst in den späteren Jahren, wie z. B. in der Pubertät oder auch im Erwachsenenalter, einen Krankheitsausbruch erleiden. Für viele Patienten ist der Umgang mit der neuen Situation schwer. Der Alltag ändert sich. Regelmäßiges messen des Blutzuckerspiegels, das Spritzen der Lebensmittel mit Insulin, Achtsamkeit bei der Auswahl der Mahlzeiten, Unterzuckerungen und Überzuckerungen sind nervig und unangenehm. Hinzu kommt die Angst vor eventuellen Begleiterscheinungen wie Nierenerkrankungen, Schädigung unterschiedlicher Nervenzellen, Zerstörung der Netzhaut oder dem diabetischen Fußsyndrom.
Doch es ist alles andere als empfehlenswert sich auf diese Krankheit zu versteifen. Zwar besteht das Risiko Folgeschäden zu erleiden, jedoch ist bei einem gut eingestellten Diabetes die Gefahr wesentlich geringer als bei Patienten mit hohen oder stark schwankenden Werten.
Deswegen raten Ärzte und Ernährungsexperten auch zu einer gesunden Ernährung. Die heutigen Insulin-Therapien erlauben zwar den Genuss aller Lebensmittel, dennoch ist eine gesunde Ernährung von äußerster Wichtigkeit. Bei der Auswahl der Kohlehydratquellen, sollten Vollkornprodukte den Lebensmitteln aus Weizen oder Mais vorgezogen werden. Diese unterscheiden sich zwar nicht in der enthaltenen Kohlehydratmenge, jedoch steigt der Blutzuckerspiegel nach dem Genuss von vollkornhaltigem Getreide wesentlich langsamer an als bei den normalen Getreidesorten.
Da das Insulin eine Weile benötigt, bis es seine vollständige Wirkung entfaltet, ist ein langsamer Anstieg des Blutzuckers besser mit der Insulingabe abzustimmen. Ansonsten gilt eben das, was auch bei gesunden Menschen gilt. Fleisch, Kohlehydrate und Süßspeisen in Maßen, dafür lieber Gemüse, Salate und Obst. Fettige Mahlzeiten sollten, so gut es geht, vermieden werden. Denn das Fett verzögert die Wirkung des Insulins, was in den meisten Fällen erst eine Unter- und dann eine Überzuckerung bewirkt. Aber auch sportliche Betätigungen können den Verlauf des Blutzuckerspiegels positiv beeinflussen. Jedoch gibt es auch hier einiges zu beachten.
Positive Entwicklung des Blutzuckerspiegels, dank Sport!
Auch wenn sich die Ernährungsberater und Ärzte nicht ganz einig sind, was die Wirkung von Sport auf den Blutzuckerspiegel betrifft, kann ich Ihnen aus Erfahrung sagen, dass Sport sehr wohl eine positive Wirkung auf die Therapie hat. In Zeiten, in denen ich aktiv Kraft- und Kampfsport (Wing-Tsun) betreibe, ist der Blutzuckerspiegel wesentlich niedriger und auch leichter zu kontrollieren als in meinen Trainingspausen.
Dennoch reagiert nicht jeder Körper gleich. Daher ist es nötig die eigene Belastbarkeit zu testen und diese zu berücksichtigen. Jedoch ist auch bei den eigenen Belastbarkeitstest Vorsicht und Verantwortungsbewusstsein geboten. Denn nur so lassen sich trainingsbedingte Unter- und Überzuckerungen vermeiden. Jedoch sollten auch eventuelle Begleiterkrankungen, wie z. B. Veränderungen des Blutdrucks, beim regelmäßigen Training berücksichtigt werden. Wer an zu hohem Blutdruck leidet sollte, auch während dem Training, die Werte im Auge behalten. Wer Kraftsport betreibt kann mit einem zuverlässigen Blutdruckmessgerät den eigenen Blutdruckwert im Auge behalten.
Die Messungen können so während dem Wechseln der Trainingsgeräte einfach und unkompliziert vorgenommen werden. Bei Workouts oder Trainingsstunden, wie beispielweise im Kampfsporttraining, sieht dies etwas anders aus. Hier ist es empfehlenswerter sogenannte Pulsmesser zu tragen. Diese eigen sich, weil man mit einer Pulsuhr die eigene Herzfrequenz ständig im Blick haben kann. So kann der Träger auf eventuelle Auffälligkeiten rechtzeitig reagieren und Gegenmaßnahmen ergreifen. Gute Pulsuhren wurden auf dieser Webseite getestet.
Weiterhin gibt es gewissen Regeln die man als sportlich aktiver Diabetiker einhalten sollte:
– Niemals mit leerem Magen trainieren. Zum einen fehlt dem Körper so die nötige Energie und zum anderen kann es so zu Schwächesymptomen kommen die oft mit einer Unterzuckerung verwechselt werden.
– Um eine trainingsbedingte Unterzuckerung zu vermeiden, sollte der Blutzucker vor dem Trainingsbeginn etwas höher als normal sein. Denn der Sport sorgt für den Abbau des Blutzuckers. Ist dieser zu minimal kann es zu Hypoglykämien kommen.
– Wer die Möglichkeit hat, sollte mit Freunden oder anderen Menschen trainieren. Diese können im Ernstfall einschreiten und Hilfe leisten.
– Niemals ohne zuckerhaltigen Hilfsmittel trainieren, denn so kann man bei einer Hypoglykämie nicht gegenwirken.
– An Trainingstagen sollte der Patient die Insulindosis zielgerichtet minimieren, denn das Training hilft bei dem Abbau des Blutzuckers. Setzt man dann die normale Dosis ein, kommt es nicht selten zu Unterzucker.
– Weiterhin empfiehlt es sich die Art des jeweiligen Trainings zu berücksichtigen. Kraftsport wirkt oftmals erst in der Nacht auf den Blutzucker, also sollte man an Trainingstagen mit einem leicht erhöhten Blutzucker zu Bett gehen. Konditionell anstrengende Trainingseinheiten, wie etwa Kampfsport, wirken sich schneller aus. Weshalb man zeitnah, nach einem solchen Workout, den Blutspiegel im Auge behalten sollte.
In allen Fällen gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Aber Sport ist auch für einen, an dieser Autoimmunerkrankung, Leidenden machbar und sogar sinnvoll. Die sportliche Auslastung wirkt sich nicht nur auf das Krankheitsbild mit positiver Wirkung aus, sondern stärkt das Selbstbewusstsein und bringt Lebensmut.
Autor: Sascha Ewald