Warum sind die Japaner im Judo nur so schwach geworden?

In den Bergen Japans, genauer gesagt in Owakudani (ich würde es eher Höllental nennen) hatte ich eine interessante Unterhaltung über Judo. – Wie es der Zufall so will, war das noch nicht einmal der Grund für das Gespräch. Es ging eigentlich um die Annehmlichkeiten der modernen Zeit und die damit für die Menschen einhergehenden Veränderungen, insbesondere die „Zivilisationskrankheiten“.

Mein Gesprächspartner, ein älterer Judoka, stellte eine interessante Theorie auf, die bei seiner Frau auf pures Erstaunen stieß: Die moderne Toiletten in Japan seien trügen eine maßgebliche Mitschuld daran, dass die japanischen Judoka keine wirklichen Erfolge mehr feiern könnten.
Ich zeigte mich ebenso überrascht wie die Frau meines Gesprächspartners, doch er begründete seine Theorie rasch aber doch sehr gut nachvollziehbar …
Die alten japanischen Toiletten bestehen im Grunde aus einem im Boden eingelassenem Loch (man konnte auch Schüssel dazu sagen). Auf diese konnte man sich natürlich nicht setzen, sondern musste sich darüber hocken. Dabei war es wichtig, dass Gesäß so nahe wie möglich über der Mitte zu positionieren, damit beim Geschäft nichts daneben gehen konnte. Diese extrem unbequeme Haltung erfordert vor allem eines: starke Beinmuskeln, um das Gleichgewicht zu halten.
Von Klein auf wurden also quasi nebenbei die Beinmuskeln trainiert. Dass eine starke Beinmuskulatur für Judo gewisse Vorteile mit sich bringt ist bekannt. Dass die modernen Toiletten, besonders die japanischen, welche mit beheizbaren Sitzen, Warmwasserduschen, einem Fön zum Trocknen und ähnlichen Annehmlichkeiten mehr ausgestattet sind, die Beinmuskulatur in keinster Weise beanspruchen sondern im Gegenteil sogar zum Verweilen einladen, liegt auf der Hand.
Insofern ist diese interessante Theorie nicht nur nachvollziehbar, nein sie erscheint sogar plausibel.
Sicher, das Training im Westen ist häufig nur auf eines ausgerichtet: Gewinnen um jeden Preis. Ob dies letztlich wirklich so gut ist, darf bezweifelt werden, denn vieles bleibt dabei zwangsläufig auf der Strecke. Für den kurzfristigen Folg jedoch, ist diese Art Training unbestritten von großem Vorteil.
Man darf gespannt sein, ob die Japaner aus diesen Erkenntnissen Schlussfolgerungen ziehen …

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 9.09.2012
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Kategorien: Freizeit, Buntes Judo

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