Weihnachten verursacht keine Depressionen

Weihnachten soll das Fest der Familie, das Fest der Seele sein. Der Wunsch nach Harmonie in Partnerschaft und im familiären Umfeld ist groß. Doch Anspruch und Wirklichkeit prallen allzu oft aufeinander. Verdrängte Konflikte kommen auf den Tisch. Bei den einen hängt der Haussegen schief, andere leiden schwer unter ihrer Einsamkeit. Weihnachten ist die Zeit der seelischen Krisen.

„Weihnachten ist aber nicht die Ursache für psychische Probleme“, korrigiert Prof. Mundle, ärztlicher Geschäftsführer der Oberbergkliniken. „Es gibt keine Weihnachtsdepression als solche.“ Hier ist klar zu unterscheiden von der Winterdepression, einer Saisonal Abhängigen Depression (SAD), die verstärkt in der dunklen Jahreszeit von November bis in die Monate Februar und März auftritt. Dieses psychische Leiden mit jahreszeitlicher Bindung geht weniger auf psychosoziale Stressfaktoren wie der Weihnachtshektik zurück. Verstimmungszustände hingegen, wie sie um die Weihnachtszeit auftreten können, sind jahreszeitlich unabhängig und meist von äußeren, seelischen, psychosozialen, psychosomatischen und organischen Ursachen abhängig.
Weihnachten kann eher als „Gemütsstress“ eingestuft werden, ausgelöst von zu hohen Erwartungen, familiären Verpflichtungen und alten, oft ungelösten Konflikten. „Auch die werbepsychologische Wirkung kann als belastend empfunden werden“, so Mundle. Das perfekte Geschenk, der gelungene Braten – wer vom Bilderbuchweihnachten träumt, wie er es als Kind erlebt hat, setzt sich unnötig unter Druck. Mundle rät stattdessen, offen für neue Formen des Weihnachtsfestes zu sein, andere Umgebungen zu akzeptieren und auch zu genießen.
Wenn die Seele aus dem Gleichgewicht gerät, kann übermäßiger Alkoholkonsum und mächtiges Essen die Symptome verschlimmern. Dr. Edda Gottschaldt, Aufsichtsratsvorsitzende der Oberbergkliniken, empfiehlt, sich auch an den Festtagen bewusst zu ernähren und nicht in Passivität zu verfallen. Es ist wichtig, sich zu bewegen – am besten gemeinsam mit anderen. Entspannungstechniken wie Yoga und autogenes Training tragen zum seelischen Gleichgewicht bei.
Wer die Anzeichen des weihnachtlichen „Gemütsstress“ wahrnimmt, kann diese aktiv für eine bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst nutzen: „Weihnachten ist die richtige Zeit für eine innere Bestandsaufnahme: Wie geht es mir? Wie gehe ich mit mir und anderen um? Wie sieht meine familiäre Situation aus?“ In dieser Auseinandersetzung steckt etwas grundsätzlich Positives: Krisen sind immer auch die Voraussetzung für Veränderungen. Seelische Krisen dienen der Entwicklung und Ausformung der Persönlichkeit. Dafür gilt es, Ziel und Bedeutung der Krise im Leben herauszufinden und nachzugehen. „Vielen kann bei diesem Prozess psychotherapeutische Begleitung helfen.“
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 16.12.2012
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