Wie kann man Reaktionszeit und Schnelligkeit verbessern?

„Im Training habe ich mich vor kurzem beim Betrachten des „Chefs“ überlegt, ob Schnelligkeit trainierbar ist. Früher habe ich Karate und auch mal Kickboxen gemacht. Im Karate würde ich mich als durchschnittlich bezeichnen in Sachen Schnelligkeit. Beim Kickboxen war ich ein Späteinsteiger und habe es nur zum Spaß gemacht… Ich denke da war ich eher nicht sooo schnell.

Nun geht es eher um Schlagen bzw. Schneiden mit einem Schwert. Vielmehr um Reaktionszeit. Da frag ich mich… da ich mich teilweise wie in Zeitlupe fühle… ob Reaktionszeit damit Aktionszeit trainierbar sind.“

Grundsätzlich ist alles trainierbar. Auch die Reaktionszeit. Einschränkend muss jedoch gesagt werden, dass die Reaktionszeit stark genetisch bedingt und damit nur in engen Grenzen trainierbar ist.

Die Reaktionszeit besteht eigentlich aus mehreren Teilen:
a) Erkennen der Aktion des Gegners
b) Verarbeiten der Aktion und Suchen einer Antwort darauf
c) eigene Reaktion

Der äusserliche Reiz (Aktion) wird über die Sinne (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen) wahrgenommen und über die Nervenbahnen ins Zentralnervensystem (Gehirn) weitergeleitet und dort verarbeitet. Danach erfolgt ein Signal, das den Muskel ansteuert und so zu einer Kontraktion und somit Bewegung führt. Dieser Vorgang benötigt ca. 0,1 bis 0,5 Sekunden. Bei komplexen Vorgängen kann die Reaktionszeit auch länger sein. Im Extremfall kapituliert das Gehirn und es erfolgt gar keine Reaktion (Schockzustand).

Ebenso ist die Fähigkeit einen Angriff zu erkennen trainierbar. Durch Training sammelt man Erfahrung. Die Erfahrung bringt es mit sich, dass man sozusagen in der Lage ist, bestimmte Aktionen „vorherzusagen“. Die Wahrheit ist allerdings wohl eher, dass die gesammelten Erfahrungen dazu führen, dass man bei bestimmten Körperstellungen oder Haltungen weiß, dass nun nur einige wenige Aktionen überhaupt möglich sind. Die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Aktionen ist also in bestimmten Situationen besonders groß und das Gehirn bereitet sich sozusagen bereits darauf vor und ermöglicht eine „intuitive“ Reaktion auf die Aktion des Gegners.

Die Steuerung der Muskeln erfolgt über Nervenleitbahnen. Vom Gehirn ausgesandte elektrische Impulse steuern den Muskel. Je häufiger nun eine Bewegung trainiert wird, desto leichter und schneller kann diese ausgeführt werden. Der Ursache hierfür liegt darin begründet, dass aufgrund der häufigen Wiederholungen der Körper neue Nervenleitbahnen „baut“ und das Signal sozusagen auf der Autobahn vom Gehirn zum Muskel geschickt wird, statt über viele kleine Nebenstraßen. Häufige Wiederholungen einer Technik mit maximaler Geschwindigkeit führen zu einer Verbesserung der Leitfähigkeit der Nerven und ermöglichen damit im Ergebnis eine schnellere Muskelkontraktion.

Insofern lautet die Antwort: Ja, Reaktionszeit und Schnelligkeit lassen sich verbessern. Genetisch (Muskelfaseraufbau; Verhältnis der roten zu den weißen Muskelfasern) bedingt sind Grenzen gesetzt, die jedoch innerhalb eines bestimmten Bereichs durch Training verschoben werden können.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 16.09.2010
bisher keine Kommentare

Comments links could be nofollow free.

Budoten Budoshop und Kampfsportversand

Letzte Kommentare

  • Roberto: Budo besitzt auch die Eigenschaft, jetzt in der modernen Welt, die Sachen...
  • URL: ... [Trackback] [...] Read More here: budoten.blog/kickboxen-oder-thaiboxen-welche-sportart-ist-harter-und-wo-liegen-die-unterschiede/ [...]
  • ilonka Martin: Hallo. Mit deinem Sparrings Partner vorher reden. Du kannst nicht garantieren dass...
  • Martin: Hallo. Magnesium Mangel kann die Ursache sein. Oder du brauchst ein Traing...
  • Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten: Ich denke, bei einer Gürtelprüfung geht es nicht um die Frage, ob...

LINKS

Produkt-Vorstellungen

Produktsuche bei Budoten

Jiu-Jitsu und Ju-Jutsu