Wie stark kann man als Frau im Kampfsport werden?

boxen  für selbstverteidigung & fitnessIch beschäftige mich seit Längerem mit dem Thema Kampfsport. Zum einen unter dem Verteidigungsaspekt und zum anderen unter dem sportlichen und ich habe mich irgendwann gefragt, ob man sich als Frau (selber eine) mit Kampftraining nicht eher etwas vormacht, wenn es um Effektivität geht?
Wenn eine Frau und ein Mann die gleichen Fähigkeiten und Kampfentschlossenheit besitzen, wird der Mann aber doch wahrscheinlich immer gewinnen, weil er kräftiger ist und dadurch nicht nur mehr Schlagkraft hat, sondern auch schneller ist? Auch die in Kursen vermittelten sensiblen Punkte sind ja keine Einzelschwachstellen des Mannes. Ein Schlag auf die Ohren, Nase, Brustkorb etc. wird eine Frau genau so außer Gefecht setzen, wenn nicht sogar stärker, weil der Mann mehr Kraft hat. Oder sehe ich das falsch?


Das heißt, physisch/biologisch haben Frauen, so scheint es mir, keine Vorteile oder keine Ausgleichsmöglichkeiten, an denen es Männern fehlt, mit denen Frauen den Muskelunterschied ausgleichen können.
Wenn ich also intensiv Kampfsport trainiere, könnte ich einen Mann mit ähnlichen Fähigkeiten wahrscheinlich dennoch nie wirklich besiegen; zumindest habe ich dieses Gefühl.
Beim Verteidigen habe ich kampfunerprobten Männern vielleicht einen Vorteil, aber wenn man einem richtigen Schläger begegnet, der kampferfahren ist, dann werd ich da wahrscheinlich auch nicht viel machen können, oder?
Meine Frage ist daher, kann eine Frau im Vergleich zu Männern im Kampfsport überhaupt mithalten oder wird ihr ein Kampfsportler doch immer in jeder physischen Hinsicht überlegen sein? Sei es nun Kraft, Geschwindigkeit, Wendigkeit (basiert ja auch auf Reaktionsschnelle und Kraft in den Muskeln). Immerhin zeigen uns so ziemlich alle Sportarten, dass Frauen physisch per sé schlechtere Leistungen erbringen.
Das Thema beschäftigt mich wie gesagt schon länger und deprimiert mich ziemlich, weil ich dadurch einem wirklich starken Gegner trotz hartem Training nie die Stirn bieten könnte und somit eigentlich eher auf dessen „Gutwillen“ (oder sozialen Druck, wenn Zeugen dabei sind) angewiesen bin, damit mir nichts passiert. Dadurch fühle ich mich ziemlich abhängig, schwach und hab nicht das Gefühl, wirklich für mich selbst einstehen zu können, wenn es mal hart auf hart kommt und die verbale und mentale Ebene (Selbstbewusstsein, deutliche verbale Ablehnung, usw.) versagen. Selbst rennen können Männer ja in der Regel schneller…
Welche Erfahrung habt ihr im Kampfsport gemacht? Decken sich eure Erfahrungen mit meinen Bedenken oder kann eine Frau einen technisch gleichstarken Mann besiegen?

Zunächst einmal kann man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.
Es gibt Frauen, die Männern überlegen sind und umgekehrt. Die Durchschnitts-Frau ist dem Durchschnitts-Mann körperlich unterlegen. Das liegt einfach daran, dass Männer für gewöhnlich über mehr Muskelmasse verfügen.
Doch das allein sagt noch gar nichts aus und lässt erst recht keine konkreten Schlussfolgerungen zu. Jede Frau kann stärker als der Durchschnitts-Mann werden.
Durch Training können Frauen ihr Leistungsvermögen erheblich steigern (so wie auch jeder Mann). Damit ist sie / er nicht mehr Durchschnitt. Damit ändert sich das Kräfteverhältnis.
Aber: Muskelmasse allein entscheidet in einer physischen Auseinandersetzung noch lange nicht über Erfolg oder Misserfolg.
Zunächst einmal lernt jeder Kampfsportler viele Muskeln gegen wenige Muskeln einzusetzen. Der Kampfsportler weiß, dass an einem richtig ausgeführten Schlag alle Muskeln des Körpers beteiligt sind. Dies bringt einer kräftemäßig unterlegenem, aber trainierten Person nicht unerhebliche Vorteile, denn sie versteht es einem mit der Kraft des ganzen Körpers geführtem Schlag ungleich mehr Kraft zu verleihen als dies ein Schlag aus dem Arm oder der Schulter jemals könnte. Insofern wird ein mögliches Kräftedefizit nicht nur ausgeglichen sondern verschiebt sich sogar auf die einzelne Technik bezogen zum Vorteil der körperlich unterlegenen Person.
Wir dürfen dabei insbesondere nicht außer Acht lassen, dass es einen Unterschied ausmacht ob ich den Gegner zweimal mit einer Schlagkraft von 25 kg/cm² treffe oder einmal mit 50 kg/cm².
Aber gehen wir einmal weg von der Kraft. Was nützt es über große Körperkräfte zu verfügen, wenn man diese nicht einzusetzen versteht?
Wer seine Technik nicht schnell genug ausführen kann, wird sie nur selten ins Ziel bringen. Wer zu spät reagiert, kann einen Kampf trotz seiner großen Muskelkräfte nur schwer zu seinen Gunsten entscheiden.
Insofern kann die Frage nicht wirklich in aller Klarheit beantwortet werden.
„Stärke“ bezogen auf die Muskelkraft ist etwas anderes als Kampfstärke. Kampfstärke jedoch wird von einer Vielzahl weiterer Faktoren bestimmt, die einen viel größeren Anteil an Sieg oder Niederlage in einer körperlichen Auseinandersetzung haben als die Muskelkraft.
Bereits genannt habe ich Schnelligkeit und Reaktion. Dazu kommen aber auch Timing, Distanzgefühl und keinesfalls zu unterschätzen die Erfahrung. Ein erfahrener Kämpfer ist einem unerfahrenen Kämpfer immer überlegen, da er die Situation jederzeit korrekt beurteilen kann und vor allem kühl und berechnend handelt, während der unerfahrene Kämpfer überwiegend von Emotionen und Reflexen gesteuert ist.
Ein letzter ganz entscheidender Punkt, der die Kampfstärke entscheidend beeinflusst ist die Entschlossenheit, die Entschiedenheit mit der die Techniken im Kampf ausgeführt werden. Immer wieder wird von unglaublichen Leistungen berichtet. So hat beispielsweise eine Mutter en umgestürztes Auto ohne Hilfsmittel angehoben, um die darin nach einem Unfall eingeklemmten Kinder zu befreien. Solche außergewöhnlichen Leistungen sind auf dreierlei Weise zu erzielen: In Ausnahmesituationen, durch Doping und durch gezieltes Training.
Eine Frau kann im Kampfsport durch Training extrem stark werden. Ebenso kann en Mann seine Fähigkeiten entsprechend steigern. Doch die wahre Stärke eines Menschen zeigt sich nicht in der Körperkraft sondern in seinen Handlungen.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 1.01.2014
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