Es gibt Durchschnittswerte, die den ungefähren Schlafbedarf von Babys angeben. Und es ist möglich, Schlafgewohnheiten von Babys zu beeinflussen, sagt Diplompsychologin Aylin Lenbet. Doch der individuelle Schlafbedarf von Babys ist sehr unterschiedlich. Daher gibt es auch keine feste Regel, wie viel ein Baby schlafen sollte.
Es gibt Durchschnittswerte für das jeweilige Alter, allerdings sind diese wirklich nur mit Vorsicht zu genießen, da das tatsächliche Schlafbedürfnis eines Babys unter Umständen stark vom Durchschnittswert abweichen kann.

Ist ein Baby im Wachzustand zufrieden und interessiert sich für seine Umgebung, kann davon ausgegangen werden, dass es auch ausgeschlafen ist.

Um zu ermitteln, wie viel Stunden Schlaf ein Baby tatsächlich benötigt, empfiehlt es sich ein Baby-Schlafprotokoll zu führen. Hierzu werden über einen Zeitraum von 14 Tagen die Schlafenszeiten des Babys notiert und der Durchschnittswert für einen Tag errechnet.

Ganz grob kann man von folgendem Baby-Schlafbedarf ausgehen:
0-1 Monate altes Baby – Schlaf pro Tag ca. 16 Stunden
2-3 Monate altes Baby – Schlaf pro Tag ca. 15 Stunden
4-6 Monate altes Baby – Schlaf pro Tag ca. 13 Stunden
7-12 Monate altes Baby – Schlaf pro Tag ca. 12 Stunden
1-3 Jahre altes Kleinkind – Schlaf pro Tag ca. 11 Stunden

Die Tabelle zeigt, wie gesagt, nur Durchschnittswerte. Es ist durchaus möglich, dass Babys einen anderen Schlafbedarf aufweisen.

Auch die Verteilung des Tagschlafs bei Babys kann sehr unterschiedlich ausfallen. Das eine Baby schläft am Tag drei Mal eine halbe Stunde das andere hält einen zweistündigen Mittagsschlaf.

Es ist wichtig zu wissen, so Diplompsychologin Aylin Lenbet, dass der Schlafbedarf bei Babys sehr unterschiedlich ausfallen kann, aber der Schlafbedarf eines Babys eine ziemlich feste Größe ist.

Das heißt, wenn ein Baby einen Schlafbedarf von insgesamt 12 Stunden hat und davon zwei am Tage schläft, wird es nachts nicht länger als 10 Stunden schlafen.
Wenn es also um 19 Uhr ins Baby-Bett gelegt wird, ist nicht zu erwarten, dass es bis sieben Uhr morgens schläft. Und daran ändert sich auch nichts, wenn das Baby mal später ins Bett geht. Wenn das ein einmaliges Ereignis ist, wird es in der Regel trotzdem gegen fünf Uhr aufwachen. Sollen die Schlafgewohnheiten eines Babys dauerhaft verändern werden, müssen die neuen Schlafenszeiten über einen längeren Zeitraum hinweg beibehalten werden.

Der Schlaf-wach-Rhythmus folgt einer inneren Uhr und die reagiert auf Veränderungen eher träge. Das ist ähnlich wie bei einem Jetlag – wie lange dauert es, bis man da wieder einen stabilen, angepassten Schlaf hat? Bis zu einer Woche kann es dauern, bis ein Erwachsener wieder fit ist und sich sein Schlafverhalten normalisiert hat. Dasselbe gilt für die Einschlaf- und Aufwachzeiten von Säuglingen und Kleinkindern.

Aylin Lenbet sagt "das Verändern des Schlafverhaltens eines Babys geht nur mit viel Geduld und der Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Babys."

Quelle: openPR