Wird die Energiewende zur Machtwende?
In Europa zwischen dem Atlantik und dem Ural bezweifelt kein Mensch mehr die Notwendigkeit einer Energiewende, aber mehr Menschen denn je bezweifeln, ob die Wendemarken in den Jahren 2020 und 2050 auch eingehalten werden können. Während der Energiebedarf steigt und mit ihm die Energiepreise für weite Teile der deutschen Bevölkerung, halten sich Firmen wie Rosatom mit modernster Hochtechnologie bereit, in die Energielücken zu springen. Diese werden dann besonders gross werden, wenn auch die Wirtschaftskonjunktur im Westen wieder anspringt. Keine Konjunktur ohne sichere und preiswerte Energie.
Die Energiewende in Deutschland, sofern sie nicht auf realistischen Annahmen besteht, kann zu einer Machtwende in ganz Europa führen. Wenn ein Land in seiner autonomen Energieversorgung versagt, werden ihm die finanziellen Bürden des Energie-Einkaufs von aussen auferlegt. Dies kann die Konjunktur, wie die Beispiele Italiens, Spaniens und Griechenlands zeigen, um wichtige Prozentpunkte zurückwerfen.
Wer die Kernenergie zu früh abschreibt, was derzeit nicht einmal mehr in Deutschland und der Schweiz gewagt wird, wo Abschalttermine nicht mehr genannt werden, macht einen grossen Fehler. Nicht ohne Grund ist die japanische Regierung auf ihren Beschluss zurückgekommen und hat die Kernenergie wieder zum Grundversorger ihrer Gesellschaft bestimmt.
Nicht ohne Grund stehen internationale Technologiekonzerne mit der Unterstützung ihrer Regierungen bereit, die Welt mit Kernenergie zu versorgen. Fukushima war ein sehr schlimmes Ereignis, aber von solcher Einmaligkeit, dass nicht die Zukunft eines ganzen Landes davon abhängig gemacht werden kann. Es ist wichtig, aus derlei Unglück Schlüsse zu ziehen und mit Offenheit zu kommunizieren.
Es sind aber nicht mehr nur die alten Nuklearmächte, welche sich dieser sauberen Energie bedienen wollen, sondern gerade junge Staaten, die auf Wachstum setzen:
– In England haben nationale Anbieter aufgegeben und internationale Anbieter zum Aufbau neuer Kernkraftwerke aufgefordert. Die Gespräche sind im Gang.
– In Frankreich wurden bedeutende Verträge mit nationalen Gesellschaften abgeschlossen, die nun in Umsetzung sind. Frankreich hat gerade in Nuklearfragen Europa stets die Richtung gewiesen.
Das haben viele Staaten in Osteuropa jetzt auch getan. Nennen wir einige Beispiele:
– In Bulgarien sind, gerade wegen der relativen Armut des Landes und seiner Bevölkerung, alle Anstrengungen im Gange, zu einer sauberen und preisgünstigen Energieversorgung zu kommen. Ohne Energiewachstum gibt es kein Wirtschaftswachstum. Im Referendum von Anfang 2013 hat sich eine klare Mehrheit für die Kernenergie ausgesprochen. Gescheitert ist die Vorlage wegen der zu niedrigen Wahlbeteiligung. Die Energiekosten sind nach der Abstimmung explodiert und die Regierung ist wegen der dadurch ausgelösten Massenproteste zurück getreten. Ein neues Kernkraftwerk hätte die Preise stabilisiert oder gar gesenkt.
– In Tschechien kooperiert Russlands Atomenergiebehörde Rosatom mit dem tschechischen Energiekonzern CEZ und dem Nuklearunternehmen Skoda JS. Ziel sind gemeinsame Projekte in Russland, Tschechien und Drittländern, wobei auch zwei Reaktoranlagen in Temelín auf dem Projektplan stehen.
– In Ungarn steht der Ausbau der Nutzung von Kernenergie ganz oben auf der Prioritätenliste der Regierung Victor Orbàn.
– Rosatom steht mit einer ganzen Reihe weiterer Osteuropäischer Länder in engen Verhandlungen für den Ausbau der Kernkraft. Dies gilt natürlich auch über die Grenzen Europas hinaus für Länder wie die Türkei, Indien, China, Japan, Oman und vielen weitere.
Überall feiert die Kernenergie ein Comeback, das ebenso der wirtschaftlichen Notwendigkeit entspricht wie den Ansprüchen einer „clean energy“. Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie, bezeichnet auch für die Jahre nach 2050 einen Anteil der Kernkraftwerke von 20 Prozent als wahrscheinlich und wünschbar. Die EU legt grossen Wert darauf, dass die einzelnen Staaten ihren Energiemix selbst festlegen, und im kommenden Jahr, 2014, sollen die transnationalen Stromabkommen stehen.
Quelle: openPR
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