Woher kommt der Weihnachtsbaum?

Wie kommt eigentlich der Weihnachtsbaum neben die Krippe? Habt Ihr euch das schon mal gefragt? In der Umgebung von Bethlehem wachsen doch gar keine Tannen und Fichten, oder?

Neulich abends, da bin ich etwas länger in der Schule geblieben. Und bevor ich nach Hause gegangen bin, bin ich auch noch einmal durch die Aula gekommen, wo schon der Weihnachtsbaum so schön festlich von euch geschmückt dastand. Und da ist mir ein altes Gedicht eingefallen, von Gustav Falke, in dem heißt es:
Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
aus dem Wald in die Stadt herein.
Träumen sie ihre Waldesträume
wieder beim Laternenschein?
Könnten sie sprechen!

Ja, könnte er sprechen, dann könnte er mir vielleicht erklären, wie der Baum an die Krippe kommt.

Ich muss wohl laut gedacht haben, denn plötzlich sagt jemand: „Also, das ist so …“ Ihr könnt euch vorstellen, wie erschrocken ich war! Ich war doch der Meinung, ich bin alleine in der Schule. „Sehen Sie“, sagte die Stimme, „ursprünglich hatte ich mit Weihnachten nichts zu tun.“

„Was? Wer redet denn da“, dachte ich und suchte in der ganzen Aula nach dem Sprecher. Dort waren aber nur wir zwei: der Baum und ich. Sonst habe ich niemanden entdecken können. Dann sagte die Stimme: „Ihr Menschen hattet doch schon immer Spaß daran, Bäume zu schmücken und eure Häuser mit frischem Grün zu dekorieren – vor allem, wenn draußen nicht viel wächst. So richtig in ,Mode‘ sind wir Tannenbäume dann im 19. Jahrhundert gekommen – ihr Menschen habt uns mit glänzenden Äpfeln und Süßigkeiten geschmückt.

Irgendwann kam dann einer auf die Idee, uns Bäumen Kerzen aufzustecken: schön, aber leider sehr gefährlich!

Dabei hat schon so mancher Baum und leider auch mancher Mensch sein Leben gelassen! Und schließlich ist es einem Glasbläser eingefallen, Glasschmuck für uns zu fertigen. Das war doch eine wunderbare Idee!

Und heute will keiner mehr auf uns verzichten. Auch in die Kirchen dürfen wir inzwischen mit euch! Ihr Menschen seid ja ganz lieb zu uns, ihr singt die schönsten Lieder über uns, schmückt und dekoriert uns, und alle freuen sich. Was ich aber nicht verstehe: Warum gibt es bei euch an Weihnachten so viel Streit? Das fängt schon an, wenn ihr einen von uns aussuchen sollt, es geht weiter, wenn ihr uns schmückt, und hört nicht auf, wenn ihr euch gegenseitig beschenkt.“

Ich war sowas von perplex, dass mir gar keine Antwort eingefallen ist. Aber zum Glück hat mein Gegenüber wohl auch keine erwartet, denn es erzählte weiter: „Es ist schön, so geliebt und wichtiggenommen zu werden. So viele schöne Geschichten habt ihr euch ausgedacht und Gedichte …: ‚Wie schön geschmückt der festliche Raum!
Die Lichter funkeln am Weihnachtsbaum! O fröhliche Zeit!
O seliger Traum!‘ – Ach Peter Cornelius, ich danke dir!

Etwas besonders Nettes hat komischerweise auch Arthur Schopenhauer, der alte Griesgram, über uns gesagt, nämlich: „Der Hund ist mit Recht das Symbol der Treue, unter den Pflanzen aber sollte es Tanne sein, denn sie allein harrt mit uns aus, zur schlimmen wie zur guten Zeit,
und verlässt uns nicht …“

Was für ein riesiges Kompliment, finden Sie nicht auch?

Die Treue ist euch Menschen ganz wichtig, nicht wahr?

Es ist so wichtig, dass man immer jemanden hat, auf den man sich verlassen kann! Aber ich schweife ab!

Wissen Sie, was schade ist? Dass alle nur noch uns anschauen und die Geschenke und kaum einer mehr auf die Krippe achtet. Viele Familien haben gar keine mehr. Früher, das weiß ich genau, haben die Leute ihre Krippen genauso sorgfältig aufgebaut und geschmückt wie uns Weihnachtsbäume!“

Und dann hat plötzlich mit Gepolter und klirrenden Schlüsseln der Hausmeister in der Aula gestanden.

Er hatte noch Licht gesehen und wollte nach dem Rechten sehen. Da bin ich natürlich gleich gegangen – wie hätte ich ihm denn erklären sollen, dass ich dem Weihnachtsbaum noch ein Weilchen zuhören wollte? Aber was soll’s? Ihr glaubt mir das sicher auch nicht – ich weiß ja selber kaum, ob ich es glauben soll! Vielleicht schaue ich nachher noch Mal zu ihm rein, und frage ihn …

Vielleicht bekomme ich ja eine Antwort? Vielleicht? Vielleicht gibt es doch noch Weihnachtswunder …?

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 17.12.2011
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