Wollen wir wirklich mehr soziale Gerechtigkeit, geringere Kosten und weniger Bürokratie?
Die Bundeserepublik ist in die Jahre gekommen. Wie an einem alten Haus wurde an vielen Stellen ab-, an- und umgebaut. Es ist für immer mehr Bewohner längst nicht mehr angenehm, darin zu leben. Immer öfter gibt es baufällige Stellen. Immer mehr Absperrrungen, Warnschilder und Sicherheitskräfte werden gebraucht, um Schäden an Personen und Sachen zu verhindern. Wegen der zunehmenden Zahl von provisorischen Reparaturen finden sich die Bewohner oft nicht mehr zurecht und auch nicht mehr wohl. Die Kosten für die Unterhaltung schießen derweil wild ins Kraut.
Genau das ist der gegenwärtige Zustand des Staates „Bundesrepublik Deutschland“.
Eine Grundsanierung seiner Bürokratie wäre nicht nur angebracht, sondern ist im Interesse seiner Bürgerinnen und Bürger dringend geboten. Leider ist die „Wohngemeinschaft“ nicht einig. Liebgewordene Gewohnheiten und die Furcht vor den Unbequemlichkeiten während des Umbaus verursachen ebenso Ängste und Widerstände wie die Ungewißheit darüber, wie man sich nach der Grundsanierung in den „neuen Räumlichkeiten“ fühlen wird. Neues wird von den meisten Menschen weniger als Chance denn als Bedrohung erlebt.
Aber der Zustand des Gebäudes wird allmählich unhaltbar. Weiteres Zuwarten wird die Probleme verschärfen und zusätzliche Probleme verursachen. Andererseits verspricht eine grundlegende Erneuerung große Vorteile.
Welche Mittel würden allein durch einen ernst gemeinten Bürokratieabbau frei! Man stelle sich einmal vor, die gesamte Arbeitslosenverwaltung könnte eingespart werden, ebenso große Teile der Gesetzlichen Rentenversicherung, einen Mindestlohn mitsamt seinen bürokratischen Begleiterscheinungen bräuchte man nicht mehr und zugleich würde dafür gesorgt, daß jeder Deutsche sein Leben lang ein gerechtes Einkommen bezöge, das ihn zur angemessenen Teilnehme am sozial-kulturellen Leben befähigte.
Zugleich würden Arbeitskräftepotentiale frei für produktive statt bürokratische Verwendung. Deutschland könnte dadurch in überschaubarer Zeit einen großen Fortschritt machen, der sich auch günstig auf die Vereinbarkeit von Familienleben und Arbeitsleben auswirken würde, ohne daß Milliarden für eine „Herdprämie“ verschwendet werden müßten, die zudem noch die Integration von kulturell fremden Ausländern erschwert, oder gar verhindert.
„Die einen nährt die Bürokratie, von den anderen zehrt sie“, lesen wir bei Prof. Querulix. Deshalb trifft das, was möglich und für die gedeihliche Zukunft einer Gesellschaft nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig wäre, nicht automatisch auch auf Zustimmung oder gar Bgeisterung der Betroffenen. Von den Nachteilen unnötiger Bürokratie leben viele Mitbürgerinnen und Mitbürger sehr gut, einige geradezu fürstlich. Das wollen sie verständlicherweise nicht aufgeben, auch wenn die große Mehrheit dafür einen hohen Preis zahlen muß. Jeder ist sich schließlich selbst der Nächste. Und die Einflußreichsten unter den Betroffenen sind mit der Politik gut vernetzt, sodaß alle möglichen Verbesserungen zugunsten der Allgemeinheit den Sonderinteressen der Profiteure des Status quo geopfert werden.
In einer Studie mit dem Titel „Unbedingtes individuelles Grundeinkommen in Gestalt einer negativen Einkommensteuer – Kernstück einer unvermeidlichen Radikalreform unserer Gesellschaft“ wird gezeigt, wie soziale Gerechtigkeit mit Bürokratieabbau verbunden und dadurch eine zukunftssichernde Reform unserer Gesellschaft und unseres Staates erreicht werden kann. So einleuchtend die mit Zahlen unterlegten Vorschläge auch sein mögen: sie machen nict nur den Profiteuren des Status quo Angst, sondern auch vielen anderen, die von einer solchen Reform nur Vorteile zu erwarten hätten.
Veränderungen machen vielen Menschen einfach schon deshalb Angst, weil sich damit für sie ungute Gefühle verbinden. Viele glauben zum Beispiel tatsächlich, daß ein Grundeinkommen dazu führen würde, daß kaum noch jemand arbeiten wolle. Aber was stellen sich diese Menschen vor? Glauben die tatsächlich, daß sie dann die Beine hochlegen und zugleich ihren bisherigen Lebensstandard beibehalten können? Nein, ein Grundeinkommen ist zwar viel mehr als Hartz IV, das die Menschen entmündigt und entwürdigt, ersetzt aber bei weitem kein durchschnittliches Einkommen. Sie sollten die genannte Studie lesen.
Außerdem gibt es viel weniger Faulenzer und Tagediebe als die meisten Menschen wahrscheinlich annehmen. Im Arbeitsleben wird das Grundeinkommen lediglich bewirken, daß die Ausbeutung aufhört. Der Mindestlohn mit seinen – wegen der sonst zu erwartenden Tricksereien und Betrügereien zu seiner Umgehung – leider notwendigen bürokratischen Begleiterscheinungen wird ebenso überflüssig wie die gesamte Arbeitslosenverwaltung und ein großer Teil der Sozialbürokratie, um nur diese wichtigen Beispiele zu nennen.
Wer sich mit dem Thema Grundeinkommen ernsthaft beschäftigt, wird zu dem Ergebnis kommen, daß nachvollziehbarer Widerstand nur von denen kommen wird, die auf andere Arbeitsplätze versetzt werden, umschulen, sich umgewöhnen müssen, und natürlich von denen, die ihre einträglichen Pfründen verlieren. Das bringt uns wieder zur Politik und zu der Befürchtung, daß grundlegende zukunftssichernde Reformen in der Demokratie genannten Lobbydemokratur nur nach einer großen Katastrophe möglich sein werden. Das ist eine Erkenntnis, die wirklich zu Ängsten berechtigt. Aber es wird nicht anders sein können, wenn wir unsere persönliche Freiheit behalten wollen, statt uns immer mehr zu Sklaven einer Diktatur von Wirtschaftsmafiosi zu machen.
Quelle: openPR
bisher keine Kommentare
Comments links could be nofollow free.
Kategorien: Freizeit, Buntes